Belair-Flieger: Wird doch noch alles gut?
Liquidierung beschlossen

Belair hofft auf Käufer in letzter Minute

Air-Berlin-Chef Stefan Pichler hat das Personal der Schweizer Tochter persönlich über das definitive Aus informiert. Das lokale Management sucht gleichzeitig als letzte Hoffnung neue Investoren für Belair.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Es war für Stefan Pichler einer seiner letzten Auftritte. Noch 14 Tage lang ist er Chef von Air Berlin, dem Konzern der gerade massiv schrumpft. «Die Firma ist praktisch seit acht oder neun Jahren im Eimer», erklärte er am Dienstag (18. Januar) den Mitarbeitenden der Schweizer Tochter Belair, wie Teilnehmer aeroTELEGRAPH berichteten. Sie wurde von ihm über ihre Zukunft informiert.

Alle Angestellten von Air Berlin hätten in den letzten Jahren einen guten Job gemacht, so Pichler. «Aber jeder konnte noch so gute Arbeit leisten, es brachte nichts». Das Unternehmen sei völlig unstrukturiert gewachsen und habe zudem ganz einfach zu hohe Kosten, so seine Analyse. Das wird mit der letzten September angekündigten Gesundschrumpfung korrigiert.

Arbeiten in Stuttgart oder Köln

Pichler tat es sichtbar leid, dass darunter auch das Personal leidet. «Auch wir im Management befanden uns auf einer Achterbahnfahrt.» Die Ausgangslage habe sich oft schnell wieder geändert. Dabei habe man vor allem auch die Belair-Angestellten in Sachen Information etwas im Stich gelassen, entschuldigte er sich. Nun ist aber klar: Der Aufsichtsrat von Air Berlin hat am Vortag beschlossen, Belair definitv aufzulösen. Ende März wird der Betrieb eingestellt, mittelfristig folgt dann auch die rechtliche Liquidierung des Unternehmens.

Die Flugbegleiter und Piloten von Belair bekommen eine zwölfmonatige Beschäftigungsgarantie. Sie können während dieser Zeit für Air Berlin fliegen - mit Basis in Köln oder Stuttgart. Alternativ ist auch ein Einsatz bei Niki mit Standort Zürich denkbar - mindestens bis Ende 2017, allenfalls auch für zwölf Monate. Noch sind aber bei der zweiten Lösung nicht alle Details geklärt.

Deutsche Konditionen

Danach ist eine Anstellung bei Air Berlin in Deutschland möglich - zu deutschen Konditionen. Auch das Bodenpersonal wird vorerst weiterbeschäftigt. Es wird etwa für Schulungen eingesetzt. Allgemein versprach man dem Belair-Personal, sie nach den zwölf Monaten bei Anstellungen im Air-Berlin-Konzern zu favorisieren.

Der Aufsichtsrat von Belair lässt sich eine Option offen, die man derzeit «parallel» verfolge. «Unser Auftrag heißt Liquidierung. Aber wir kämpfen noch», so Präsident Christoph Zuber. Man nenne es intern die Strohhalm-Lösung. «Wir versuchen noch neue Eigentümer für Belair zu finden.» Die Chancen hält Zuber selbst aber für nicht groß.

Mitarbeiter fliegen nicht

Am Mittwoch und Donnerstag fliegen die Belair-Crews nicht. Das mache man zum einen, um alle informieren zu können und zum enderen aus Sicherheitsgründen, so das Management.

Mehr zum Thema

IMG 4022

Condor nennt ihre erfolgreichsten Städte-Strecken - und Unterschiede zu Air Berlin

Ein Eurowings-Flugzeug über der Altstadt von Jeddah: Die Airline fliegt im Winter ab Stuttgart neu in die saudische Hafenstadt.

Eurowings wird zum Arabien-Shuttle

D-ALPG in der Lackierung von Air Berlin.

Ex-Air-Berlin A330 hebt nach langer Pause wieder ab - jetzt für bulgarische Airline

Ein letzter Blick auf die D-ASGK im ikonischen Air-Berlin-Look.

Die letzte Air-Berlin-Lackierung ist verschwunden

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin