Am Montagnachmittag (24. Mai) mussten Passagiere von Lufthansa-Flug LH1487 von Minsk nach Frankfurt Geduld aufbringen. Weißrussische Behörden durchsuchten vor dem Start das ganze Flugzeug und auch seine Passagiere.
Der Airbus A319 mit dem Kennzeichen D-AIBD war pünktlich um 13:23 Uhr aus Frankfurt kommend in Minsk gelandet. Doch die Abfertigung für den Rückflug verlief nicht normal. Angeblich erhielt der Flughafen einen Hinweis auf ein Sicherheitsproblem.
«Sicherheitscheck» der Passagiere
Ein Sprecher von Lufthansa bestätigte den Vorfall gegenüber aeroTELEGRAPH. Während des Boardings habe es einen Sicherheitswarnhinweis an die Behörden gegeben. «Wir folgten den Anweisungen der lokalen Behörden, die das Flugzeug vor Abflug erneut durchsuchten und die Passagiere erneut einem Sicherheitscheck unterzogen. Dazu wurden auch alle Koffer und die Fracht ausgeladen.»
Um was für einen Warnhinweis es sich gehandelt haben soll, ist unklar. Um 16:22 Uhr lokaler Zeit startete der Flug endlich in Minsk, mit rund zwei Stunden Verspätung. Lufthansa betont, dass sich alle 51 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord befinden.
Einen Tag nach Ryanair-Zwangsumleitung
Einige Airlines, darunter Air Baltic und Wizz Air, umfliegen seit Sonntagnachmittag den Luftraum von Weißrussland. Lufthansa gehörte zunächst nicht zu den Unternehmen, die das Land infolge des Ryanair-Vorfalls meiden. Die deutsche Fluggesellschaft erhielt dafür scharfe Kritik, unter anderem vom Deutschen Journalisten-Verband DJV. «Die Lufthansa will den Luftraum von Belarus weiter durchfliegen und bringt damit wissentlich Journalist*innen und Regimekritiker*innen in Gefahr.»
Lufthansa umfliegt Weißrussland jetzt doch
Am Montagabend teilte ein Lufthansa-Sprecher aeroTELEGRAPH mit, dass die Airline «aufgrund der aktuell dynamischen Lage» vorübergehend doch nicht mehr den Luftraum Weißrusslands für ihre Flüge nutzen wird.