Eine BAE ATP-F: Mittlerweile gibt es nur noch eine aktive Frachtmaschine weltweit.

Letzte BAE ATPDas überraschende Comeback einer Rentnerin

Die BAE ATP war ein Misserfolg. Über 30 Jahre nach seinem Erstflug hat ein Exemplar des seltenen britischen Turbopropfliegers eine neue Aufgabe in Afrika gefunden.

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Die Idee war bestechend. Da der Ölpreis immer höher kletterte und sich rund um Flughäfen immer mehr Menschen über Fluglärm beklagten, machte sich British Aerospace in den Achtzigerjahren daran, ein neues Flugzeug zu entwickeln, das diese Probleme lösen sollte. Das Resultat war die ATP, was für Advanced Turbo-Prop stand.

Die Ingenieure des britischen Herstellers setzen dabei auf die Avro 748 als Basis. Sie verlängerten den Rumpf auf 26,01 Meter und erhöhten die Spannweite auf 30,63 Meter. Bug, Leitwerk und Antrieb wurden angepasst. Es resultierte ein Kurzstreckenflieger für 64 bis 72 Passagiere.

Umbau zu Frachtern

Doch die ATP verkaufte sich schlecht. Nur gerade 65 Exemplare konnte BAE absetzen. Nach nur acht Jahren Produktionszeit stellte der Hersteller die Produktion 1996 wieder ein. Die meisten Airlines entschieden sich damals lieber für die Konkurrenzprodukte von De Havilland Canada, ATR und Fokker.

Zu den größten Betreibern der BAE ATP gehörten British Airways, Logan Air, Air Europa sowie Sata. Doch in den Neunzigerjahren verschwanden die britischen Turboprops zunehmend aus dem Passagierverkehr, bekamen aber mitunter neue Aufgaben. 45 Stück wurden zu Frachtern umgebaut.

Abgewrackt, zerstört, verschollen

Die größte Betreiberin der ATP F war West Air Sweden. Die Schweden waren auch die letzten europäischen Nutzer. Das Kapitel endete mit dem letzten Flug am 24. Februar 2023. Zuletzt waren laut dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation nur noch drei BAE ATP aktiv. Der Rest gilt als abgewrackt, zerstört, abgeschrieben, langfristig geparkt oder verschollen.

Zwei der drei letzten Maschinen tragen die Kennzeichen 5Y-CKO und 5Y-GMH und gehören Aerospace Consortium aus Kenia. Die dritte ATP ist Teil der Flotte von Deraya Air Taxi in Indonesien. Sie war aber schon länger nicht mehr in der Luft.

Neue Aufgaben in Kenia

Rund 33 Jahre nach ihrer Indienststellung feiert eine BAE ATP jetzt allerdings ein Comeback. Das zum Frachter umgebaute Flugzeug mit der Seriennummer 2036 (im Jargon: MSN 2036) fliegt seit Kurzem für die Transafricanair aus Kenia, wie das Portal Newsaero schreibt. Dort trägt es die Kennung 5Y-CKW. Sie ist damit der letzte aktive ATP-Frachter der Welt.

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