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Umstellung bei Flugzeugen

Auch Austrian und Lufthansa müssen bei USA-Flügen umplanen

Wegen der Unsicherheit rund um 5G haben zahlreiche Fluggesellschaften Dutzende Flüge mit Boeing 777 und 747-8 in die USA annulliert. Auch Austrian und Lufthansa reagieren.

Im allerletzten Moment haben AT&T und Verizon reagiert. Die beiden Telekommunikationskonzerne gaben am Dienstagabend bekannt, ihre 5G-Antennen an gewissen Flughäfen in den USA vorläufig nicht in Betrieb zu nehmen. Landesweit schalten sie das neue Netz am Mittwoch (19. Januar) in Betrieb.

Vorausgegangen sind hitzige Diskussionen zwischen den Telekommunikationskonzernen und der Luftfahrtbranche. Während AT&T und Verizon Einnahmenverluste befürchten, haben Flughäfen und Fluggesellschaften Angst vor Störungen der Radarhöhenmesser durch 5G. Um alle Risiken auszuschließen, erließ die Luftfahrtbehörde der USA Richtlinien, wonach nur gewisse Flugzeugmodelle für Landungen bei schlechter Sicht freigegeben sind. Nicht aufgeführt ist die Boeing 777, aber auch die 747-8 und der Airbus A340 fehlen derzeit auf der Liste.

AUA mit Boeing 767 statt 777

Die Folge ist, dass diverse Fluggesellschaften ihre Flüge in die USA annullieren. Emirates beispielsweise setzt gleich alle Flüge zu neun Zielen vorübergehend aus. Auch Lufthansa reagiert. «Wir haben die ursprünglich mit Boeing 747-8 geplanten Flüge vom 19. Januar von Frankfurt nach Los Angeles, Chicago und San Francisco vorsorglich auf Boeing 747-400 umgestellt», sagt ein Sprecher der deutschen Airline gegenüber aeroTELEGRAPH. Zur Verbindung von Frankfurt nach Miami sei noch keine Entscheidung getroffen worden.

Auch Austrian Airlines muss umplanen. Für die Verbindung von Wien nach New York-Newark setzt die österreichische Nationalairline statt einer Boeing 777 eine Boeing 767 ein. «Wir beobachten die aktuelle Situation und sind in der Lage, durch Flugzeugtausch den Flugplan durchzuführen», so eine Sprecherin. Swiss will heute entscheiden, wie sie ihre Flüge durchführt.

In Europa anders

Das 5G-Problem ist in den USA so akut, weil die Mobilfunkanbieter andere Frequenzbereiche nutzen, die näher bei denen liegen, die auch Radarhöhenmesser nutzen. In Europa ist zudem generell die Sendeleistung geringer. Gegenüber Frankreich, wo es ebenfalls Pufferzonen gibt, beträgt die Differenz zum Beispiel 60 Prozent.

Daneben werden in Frankreich Antennen bei Flughäfen nach unten geneigt und anders platziert, um mögliche Störungen des Flugverkehrs zu verringern, wie die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA festhält.


Grafik: FAA