Schon im Dezember konnte die erste An-124 von Volga-Dnepr wieder abheben. Aus der Ukraine folgen dagegen erst jetzt Konsequenzen. Am 16. März erließ die ukrainische Luftfahrtbehörde eine Lufttüchtigkeitsanweisung. Darin heißt es, die vorläufigen Untersuchungen des Zwischenfalls hätten ergeben, dass der Grund des Triebwerksschadens ein Versagen der Fan-Disk gewesen sei. An ihr sind sind die Fan-Schaufeln befestigt.
Sechs Monate oder 250 Flugstunden Zeit
Die Anweisung verpflichtet alle zivilen Betreiber, die Triebwerke des Typs Iwtschenko Progress D-18T Serie 3 einmalig zu inspizieren. Dies muss innerhalb der nächsten sechs Monate geschehen oder nach 250 weiteren Flugstunden, je nachdem, was eher passiert. Wird ein Defekt gefunden, muss die Fan-Disk ausgetauscht werden. Für die Zeit nach diesen Erstinspektionen lässt sich die Behörde offen, weitere Anweisungen zu erlassen.
Betroffen sind Antonov Airlines aus der Ukraine, Volga-Dnepr aus Russland und Maximus Air Cargo aus den Vereinigten Arabischen Emiraten als An-124-Betreiber. Antonov Airlines muss allerdings ein weiteres Flugzeug überprüfen - und das gleich sechsfach. Die sechsstrahlige Antonov An-225 wird nämlich auch von D-18T-Triebwerken angetrieben.
20 Antonov An-124, eine An-225
Antonov Airlines verfügt über sieben der vierstrahligen An-124, Volga-Dnepr über zwölf und Maximus Air Cargo über eine. Anders bei der An-225: Auch wenn es immer wieder Pläne für die Fertigstellung eines zweiten Exemplares gibt, wurde bisher nur eine einzige jemals fertig gebaut. Sie ist 32 Jahre alt, trägt das Kennzeichen UR-82060, den Spitznamen Mrija (Traum) und ist für Antonov Airlines unterwegs.