Winglet eines Airbus A220 von Swiss: Im Winter viel im Einsatz.
Viele Einschränkungen

Wie schwierig es für Airlines ist, unter Corona zu fliegen

Ständig ändernde Restriktionen, verunsicherte Kunden, nicht erscheinende Kunden: Die Arbeit von Netzwerkplanern und Betriebsleitern ist schwierig geworden. Swiss erklärt, wie man damit umgeht.

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Schweiz

Oliver Buchhofer hat momentan alle Hände voll zu tun. «Wir sehen uns mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert», sagt der Chef des Flugbetriebs der Lufthansa-Tochter Swiss. Eine davon ist es, alle neuen Vorschriften rund um die Covid-19-Pandemie im Blick zu haben und umzusetzen. «Alle Länder haben ihre eigenen Regeln. Die müssen wir befolgen.»

Es sei nicht nur eine «enorme Menge an unterschiedlichen Vorgaben», sagt Buchhofer. Sie würden über unterschiedliche Kanäle veröffentlicht, immer wieder geändert und zudem oft auch sehr kurzfristig bekannt gegeben. «Zudem sind die Formulierungen oft interpretationsbedürftig», so der Swiss-Manager. Wo man sonst halbjährlich planen könne, müsse man jetzt Tag für Tag planen.

Überall auf der Welt gibt es unterschiedliche Restriktionen. Quelle: Swiss

Buchungen, aber auch viele Stornos

Diese Probleme haben nicht nur Folgen auf der Angebots-, sondern auch auf der Nachfrageseite. Denn die Kunden sind wegen der sich schnell verändernden Pandemie-Lage verunsichert. Im Juni und Juli verzeichnete Swiss getrieben vom aufgestauten Nachholbedarf für Urlaub noch mehr Buchungen als erwartet. Seit die ersten europäischen Länder wieder Restriktionen einführten, fielen sie aber wieder deutlich unter den im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich nach unten korrigierten Plan.

«Für September und Oktober verzeichnen wir zwar Buchungen, aber ebenso viele Stornos», sagt Netzwerk-Chef Michael Trestl. Statt rund 40 Prozent wie erwartet, werden man im Winterflugplan nur rund 30 Prozent des Angebots anbieten können, so der Manager. Aktuell sei das bescheidene Ziel, mit jedem Flug wenigstens die variablen Kosten einzufliegen. Noch immer verliere man aber rund eine Million Franken (umgerechnet 930.000 Euro) pro Tag.

15 bis 20 Prozent No-Shows

Momentan seien alle betriebswirtschaftlichen Modelle, mit denen man vorher bei der Nachfrageprognose gearbeitet habe, nicht mehr brauchbar. «Wir brauchen ein hohes Maß an Flexibilität und Reaktionsfähigkeit», so Trestl. Und auch eine Portion Intuition. So buchen Kunden nicht nur zurückhaltend, sondern auch kurzfristig. «Rund zwei bis vier Wochen vor Abflug», so der Swiss-Manager.

Und selbst wer gebucht hat, erscheint am Ende nicht unbedingt zum Flug. Normalerweise beträgt die sogenannte No-Show-Rate unter ein Prozent. «Auf dem Höhepunkt der Krise lag sie bei 70 Prozent und inzwischen immer noch bei 15 bis 20 Prozent», so Trestl. Und weil man vorübergehend gratis umbuchen kann, verliert Swiss dabei Geld.

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