Früher bekannt für provokante PR-Aktionen mit Stewardessen in Bikinis, hat Vietjet einen Wandel vollzogen. Die Billigfluggesellschaft, die mit sexistischen Marketingstrategien Schlagzeilen machte, verzichtet heute auf solche Aktionen. Und sie hat sich zur zweitgrößten Airline Vietnams entwickelt.
Vietjet betreibt heute fast 100 Flugzeuge, hat mit Thai Viejet eine Tochtergesellschaft in Thailand gegründet und erst im Januar kündigte sie an, ab März neue Strecken nach China und Indien aufzunehmen. Die Billigairline fliegt in ganz Südostasien und auch Australien steht im Streckennetz.
Deutschland als potenzielles Ziel
Doch Vietjet hat noch größere Ziele. Schon seit Jahren betont das Management, dass Flüge in die USA ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Im Januar reiste Vietjet-Gründerin und -Chefin Nguyen Thi Phuong Thao in die USA, wo sie sich mit Donald Trump traf, um über die Stärkung der vietnamesisch-amerikanischen Beziehungen zu sprechen – und wohl auch, um die Weichen für zukünftige Langstreckenflüge zu stellen.
Doch nicht nur die USA stehen auf der Expansionsliste, auch Europa rückt zunehmend in den Fokus, betonte jüngst Verkaufschef Jay L. Lingeswara. «Europa ist mein Hauptaugenmerk für 2025», sagte Lingeswara gegenüber dem Portal Routes. Als mögliche Ziele nannte der Manager Deutschland, Tschechien, Frankreich und Großbritannien.
Zwischenstopp in Kasachstan?
Vietjet will die Flüge nach Europa mit einem Zwischenstopp anbieten. Laut dem Magazin Aviation Week könnte die Zwischenlandung in Kasachstan erfolgen. Die Airline fliegt mit Almaty und Astana nämlich bereits die wichtigsten Städte des Landes an.
Viel Zeit lässt sich Vietjet dabei nicht. Lingeswara geht davon aus, dass die ersten Strecken noch vor Jahresende starten werden. Neben Europa und den USA steht auch Neuseeland auf dem Expansionsplan der Fluggesellschaft. Voraussichtlich werden die Flüge dorthin zunächst mit einem Zwischenstopp in Australien angeboten.
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