Inzwischen hat sich die Situation beruhigt. Doch Reisende haben immer noch die Bilder von Kofferbergen im Kopf, die sie nach der Ankunft an verschiedenen europäischen Flughäfen im ersten Reisesommer nach der Corona-Virus-Pandemie erblickten. Viele waren selbst betroffen, weil ihr Gepäck nicht ankam und teilweise massiv verspätet bei ihnen eintraf.
Ein kleiner Gegenstand erlebte dadurch einen rasanten Aufstieg: Viele Reisende nutzen inzwischen die Apples Bluetooth-Tracker Airtag oder andere Bluetooth-Ortungsgeräte, um selbst über den Standort ihres Gepäcks im Bilde zu sein. Oft helfen die Geräte tatsächlich. In den USA wurde so sogar ein Gepäckdieb entlarvt.
Testphase bei Swiss
Jetzt hofft auch eine große Fluggesellschaft, von den kleinen Geräten zu profitieren. Wie die Zeitungen von CH Media berichten, startet Swiss eine Testphase, in der sie sich die Technologie zunutze machen will, um Gepäckstücke, die nicht mit Namensschildern versehen sind, schnell den Besitzern zuzuordnen.
«Wir führen derzeit eine Testphase am Flughafen Zürich in Zusammenarbeit mit Swissport durch, um Gepäck ohne Namen oder Gepäckanhängernummer seinem Besitzer oder seiner Besitzerin zuordnen zu können», so Swiss-Kommerzchefin Heike Birlenbach zu CH Media. Ausgewählte Kundinnen und Kunden hätten die Möglichkeit, der Fluggesellschaft die Angaben ihrer Tracker zu übergeben. Die kann diese für die Ortung des Gepäcks nutzen.
Airtags beschäftigten auch die Behörden
Es geht bei dem Test um Gepäckstücke, welche mehr als fünf Tage keinem Reisenden zugeordnet werden können. In der Regel wird bei solchen Gepäckstücken der Inhalt analysiert, um Aufschluss über die Besitzerin oder den Besitzer zu erhalten. «Im Rahmen der Testphase wollen wir prüfen, ob wir mithilfe der Standortinformation von Bluetooth Trackern den Prozess beschleunigen können», erklärt eine Sprecherin der Fluglinie.