Flieger von Swiss im Anflug auf Tel Aviv: Crews sind beunruhigt.

Flieger von Swiss im Anflug auf Tel Aviv: Crews sind beunruhigt.

aeroTELEGRAPH

Tel Aviv

Swiss kann wegen Angst der Crews Israel-Flüge nicht ausbauen

Eigentlich wollte die Lufthansa-Tochter kommenden Monat wieder so oft wie vor dem Gaza-Krieg nach Tel Aviv fliegen. Doch viele Besatzungsmitglieder von Swiss haben Bedenken. Deshalb wird der Ausbau vorerst vertagt.

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Das Angebot ist noch immer dünn. Laut dem Reiseanalyse-Unternehmen Forward Keys lagen die Ticketverkäufe für Flüge nach Israel zwischen Juni und August 74 Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Gaza-Krieg hält ausländische Reisende vom Besuch der Altstadt von Jerusalem, dem Toten Meer oder den Stränden von Eilat ab.

Davon profitiert El Al. Die israelische Nationalairline fliegt weiter und kann die verbliebene Nachfrage decken. Sie kann dabei hohe Preise verlangen. «Unsere Gäste sind aktuell Israelis, die Freunde und Verwandte besuchen, Geschäftsreisende und viele, die einfach eine Auszeit vom Krieg brauchen», erklärte Oranit Beithalahmy, Direktorin für Zentral- und Westeuropa sowie Afrika, kürzlich im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Oft kurzfristige Abmeldungen

Kein Wunder, dass andere Airlines zaghaft nach Israel zurückkehren. Seit Anfang Januar steuert auch Lufthansa Group das Land wieder an. Ihre Fluglinien bieten inzwischen insgesamt 20 wöchentliche Flüge und damit rund 30 Prozent des vorherigen Angebots an. Im Mai wollte Tochter Swiss ausbauen. Sie plante, wie vor dem Krieg zwei Mal täglich von Zürich nach Tel Aviv zu fliegen. Dabei war auch eine Übernachtung für die Crews vorgesehen.

Schon jetzt hat die Fluggesellschaft Mühe, genügend Besatzungen zu finden, die nach Israel fliegen. Und manchmal gibt es sehr kurzfristige Absagen, was Swiss zu kurzfristigen Umplanungen zwingt. «Eine solide Vorbereitung auf den Einsatz ist somit nicht mehr möglich», schrieb die Fluggesellschaft vor Ostern in einer Mitteilung ans Kabinenpersonal, wie die Zeitung Tages-Anzeiger schreibt. «Diesen Zustand akzeptieren wir nicht länger.»

Gewerkschaft ist verärgert

Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter müssen Swiss daher seit dieser Woche Abmeldungen für Israel-Flüge spätestens sieben Tage vorher melden - und mit Begründung. Das kommt bei der Gewerkschaft Kapers schlecht an. Der Druck, den Swiss aufs Personal ausübe sei «höchst problematisch». «Wenn sich Crewmitglieder psychisch nicht bereit für einen Flug fühlen, müssen sie das auch kurz vorher sagen können, wie es im Gesamtarbeitsvertrag vereinbart worden ist», so Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss zum Tages-Anzeiger.

Nun muss Swiss die geplante Erhöhung des Angebots nach Israel vorerst absagen, wie die Aargauer Zeitung schreibt. «Wir hätten eure derzeitigen Bedenken gerne besser ausgeräumt und unseren Passagieren ermöglicht, entsprechend ihren Bedürfnissen mit uns und nicht mit der Konkurrenz zu reisen», zitiert sie aus einer internen Mitteilung von Swiss. Man müsse daran zweifeln, ob man bei einer Erhöhung der Flugfrequenzen und der Einführung einer Übernachtung die Stabilität des Flugplans aufrechterhalten könne, so ein Sprecher zum Blatt.

Swiss überprüft Situation laufend

Vorerst schiebt Swiss den Aufbau um einen Monat auf. Die Fluglinie betont, dass sie die Flüge nach Tel Aviv «nur nach sorgfältiger Prüfung der Lage vor Ort» durchführe. «Die Sicherheit für unsere Besatzungen, unsere Bodencrews und Passagiere hat immer oberste Priorität.» Die eigenen Fachleute vor Ort würden die Lage laufend prüfen. Aktuell schätzen sie die Situation stabil und sicher ein.

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