In Österreich hofft der Luftfahrtkonzern auf eine Einigung am Donnerstag, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch (3. Juni) in einer Telefonkonferenz mit Journalisten sagte. Er habe sich für ein Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz in Wien gerade einem Corona-Test unterzogen. Die Verhandlungen mit der belgischen Regierung dagegen «befinden sich noch in einem früheren Stadium», so Spohr. Eine Einigung bei Brussels Airlines sei diese Woche nicht zu erwarten.
Es geht nicht ums pure Überleben
Der Lufthansa-Chef erklärte, dass die Kredite für die Töchter in der Schweiz und potenziell in Österreich und Belgien auf das deutsche Hilfspaket angerechnet werden. Das Darlehen der staatlichen Förderbank KfW von bis zu drei Milliarden Euro wird entsprechend kleiner ausfallen.
Spohr machte zudem klar, dass es sich beim «Stabilisierungspaket» nicht um eine reine Überlebensmaßnahme handele. Es sei der deutschen Bundesregierung auch wichtig, dass Lufthansa ihre Position als «Global Champion» verteidigen könne, so der Konzernchef.
Kampfansage an neue Slot-Besitzer
Mit Blick auf die Start- und Landerechte, die Lufthansa in Frankfurt und München im Rahmen der Staatshilfen aufgrund von EU-Vorgaben abgeben muss, gab sich Spohr angriffslustig. Man werde sich den potenziellen neuen Slot-Besitzern gegenüber verhalten, wie man sich neuen Wettbewerbern gegenüber immer verhalte. Damit hätten andere Airlines schon in der Vergangenheit Erfahrung gemacht, und das würde nun wieder geschehen.