Letzte Aktualisierung: um 17:24 Uhr

Hohe Marktanteile

Lufthansas Macht in Frankfurt und München

Lufthansa muss für die Hilfe vom Staat Slots an Drehkreuzen abgeben. Ein Blick auf die Marktanteile der Konkurrenten zeigt, warum.

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Am Ende fand sich ein Kompromiss: Damit die EU-Kommission grünes Licht für das deutsche Rettungspaket für Lufthansa gibt, stimmte der Luftfahrtkonzern zu, in Frankfurt und München je bis zu 24 Slots pro Tag an je einen Konkurrenten abzugeben. Das sind mehr Zeitfenster für Starts und Landungen, als er ursprünglich zugestehen wollte, aber weniger als Brüssel zu Anfang forderte.

Dennoch kam die Frage auf, ob Lufthansa fair behandelt wird, gerade im Vergleich zu Air France-KLM. Die Hilfen für den französisch-niederländischen Konzern waren ohne Auflagen genehmigt worden. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte, er erhalte nur Kredite und Garantien, bei Lufthansa steige der deutsche Staat auch mit Eigenkapital ein. Allerdings hielt Frankreich schon vor der Corona-Krise 14,3 Prozent an Air France-KLM, weitere 14 Prozent gehören dem niederländischen Staat.

Lufthansa erreicht Spitzenwerte

Spannend ist daher, sich die Marktmacht der Luftfahrtunternehmen an ihren Drehkreuzen anzuschauen. Berechnungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR, über die zuerst die Zeitung Rheinische Post berichtete, zeigen: Lufthansa und ihre Töchter Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels hatten im Jahr 2019 in Frankfurt einen Anteil von fast 66,4 Prozent aller Frequenzen. In München waren es sogar 67,8 Prozent.

In Amsterdam Schiphol kamen Air France und KLM zusammen auf 53,5 Prozent, am Flughafen Paris Charles de Gaulle auf 52 Prozent. Hier fehlen zwar noch die Frequenzen der Billigtochter Transavia, aber diese Differenz macht nicht so viel aus, als dass sich an der Betrachtung viel ändern würde. Auf die Werte der Lufthansa-Gruppe aus Frankfurt und München kommt Air France-KLM nicht.

IAG in Heathrow und Madrid schwächer

Ähnlich sieht es bei IAG aus. In London-Heathrow erreicht der britisch-spanische Konzern mit seinen Fluglinien British Airways, Iberia und Vueling einen Anteil von 51,7 Prozent der Frequenzen, in Madrid 48,8 Prozent. Hier fehlt in den DLR-Zahlen mit Aer Lingus eine weitere Airline, aber auch mit deren Frequenzen wird IAG nicht zu Lufthansas Werten aufschließen.