Spielzeug von South African Airways: Die Fluglinie kämpft ums Überleben.
Kollaps verhindern

South African rettet sich in Gläubigerschutz

Um sich vor Klagen und Gläubigern zu schützen, meldet die Fluggesellschaft Gläubigerschutz an. South African Airways packt nun eine «radikale Restrukturierung» an.

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Acht Tage lang streikten ab Mitte November die Mitarbeitenden von South African Airways. Die Gewerkschaften forderten eine Lohnerhöhung von 8 Prozent. Am Ende gewährte ihnen die Fluggesellschaft 5,9 Prozent - aber erst im kommenden Februar und wenn genug Geld vorhanden ist.

Das ist inzwischen fraglich. Denn der Streik hat die seit Jahren schwierige Lage der südafrikanischen Nationalairline verschlimmert. Rund 52 Millionen Rand, umgerechnet 3 Millionen Euro, kostete die Arbeitsniederlegung gemäß der Regierung pro Tag.

Vor Klagen geschützt

Dadurch sei South African Airways an den Rande des Kollapses gedrängt worden, so ein Minister. Geschäftspartner wie Versicherer und große Reisebüros begannen bereits, ihre Dienste für die Fluglinie einzustellen. Schon am vergangenen Wochenende kündigte die Regierung in Pretoria deshalb eine «radikale Restrukturierung» an.

Nun wurde dazu auch das Umfeld geschaffen. South African Airways rettet sich in Gläubigerschutz, nach südafrikanischem Recht Business Rescue genannt, wie am Donnerstag (5. Dezember) bekannt gegeben wurde. Es ist eine Form der Insolvenz, bei der das Ziel eine grundlegende Sanierung ist und das Unternehmen vor Klagen und Forderungen der Gläubiger geschützt ist.

«Unkontrollierte Implosion» verhindern

In Kürze wird ein Sonderverwalter ernannt, der die Geschäfte von South African Airways überwachen wird. So sichere man die «Minimierung der Wertverluste in den Tochtergesellschaften und beste Aussichten für ausgewählte Aktivitäten innerhalb der Gruppe, um erfolgreich weiterzuarbeiten», heißt es in einer Mitteilung von South African Airways. Der Flugbetrieb wird weitergeführt, allerdings kündigt die Fluggesellschaft einen angepassten Flugplan an.

So könne man eine «unkontrollierte Implosion» verhindern, heißt es in einem Schreiben der Regierung, das an die Öffentlichkeit gelangte. Zudem sei man davor geschützt, dass Gläubiger eine Liquidation des Unternehmens forderten, so der Brief des Präsidialamtes weiter. Die Unterstellung unter Gläubigerschutz sei «dringend».

«Unkontrollierte Implosion» verhindern

Der Minister für Staatsbetriebe, Pravin Gordhan, kündigte an, bestehende Gläubiger würden die Fluggesellschaft mit einer Geldspritze von 2 Milliarden Rand (124 Millionen Euro) unterstützen. Die Regierung schieße ebenfalls 2 Milliarden ein. So soll South African Airways den Restrukturierungsprozess ohne Geldprobleme durchziehen können.

Gordhan erklärte weiter, man werde nun die Kostenstruktur von South African Airways kritisch beleuchten. Schon vor einigen Wochen hatte das Management der Airline angekündigt, bis zu ein Fünftel der Stellen streichen zu wollen. Zudem werde die Regierung die staatlichen Beteiligungen in der Luftfahrtbranche neu organisieren, erklärte der Minister.

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