Boeing B737 von PrivatAir: «Das Unmögliche möglich gemacht»

Boeing B737 von PrivatAir: «Das Unmögliche möglich gemacht»

Privatair

Schweizer Airline fliegt in Antarktis

Premiere im ewigen Eis: Zum ersten Mal landete eine Boeing B737 in der Antarktis. Die Schweizer Privat Air will nun einen regulären Service einführen.

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Die Destination klingt so exotisch wie märchenhaft. Ziel dieses speziellen Fluges war die Forschungsstation Troll, die 1270 Meter über dem Meer und 235 Kilometer vom östlichen Teil der Princess-Martha-Küste der Antarktis entfernt liegt. In der Einrichtung in der Region Queen-Maud-Land werden meteorologische, glaziologische, biologische und physikalische Untersuchungen durchgeführt. Am 28. November landete nun dort eine Boeing B737 von Privat Air. Der Flug der Schweizer Geschäfts- und Charterfluggesellschaft im Auftrag des norwegischen Polarinstitutes war der erste mit einer Boeing B737 in die Antarktis. Die Maschine landete auf einer 3000 Meter langen Piste, die aus purem Gletschereis besteht.

Rund ein Jahr dauerten die Vorbereitungen für den Flug, wie ein Sprecher von Privat Air gegenüber aeroTELEGRAPH erklärt. Gemeinsam mit dem Norsk Polarinstitutt und dem Triebwerkshersteller habe man die Tauglichkeit des Jets auf der Eispiste untersuchen müssen. Auch die Bremskraft sei dabei wichtig. Die Piloten mussten im Simulator den Anflug auf die Eispiste auf Sicht trainieren. Zwei von sieben Crewmitgliedern und rund 30 Passagieren mussten außerdem ein Überlebenstraining für Situationen im ewigen Eis absolvieren. An Bord waren die nötigen Utensilien für ein Überleben in der Polarregion verstaut. «Es war eine Herausforderung», so der Sprecher. «Doch nach den ersten zwei Wochen unserer Studien hatten wir keinen Zweifel, dass wir den Flug durchführen.»

Immense Vorbereitungen

«Die Vorbereitungen für diesen Flug waren immens», so Kapitän Dennis Kaer, der auch seit mehr als einem Jahr daran arbeitete. Man müsse jeden Aspekt anschauen, jedes Szenario in Erwägung ziehen. «Da gibt es keine einfachen Annahmen.» Nachdem die Schweizer Zivilluftfahrtbehörde schließlich ihr Okay für den Flug gegeben hatte konnte es aber losgehen. In Kapstadt war die B737 gestartet und in etwas unter sechs Stunden ohne Zwischenhalt in die Eiseskälte gereist.

Die Wetterkonditionen seien perfekt gewesen, der Flug und die Landung angenehm. Doch vor dem Aussteigen mussten alle Insassen in Polar-Überlebensanzüge wechseln, um der Kälte standzuhalten. «Wir sind sehr stolz, einen Flug in eine der fernsten und von den Bedingungen her feindlichsten Regionen der Erde durchgeführt zu haben», so Privat-Air-Chef Greg Thomas, der ebenfalls an Bord des Fliegers war. Für das Norsk Polarinstitutt und die Fluggesellschaft sei es ein bisschen so, als ob man das Unmögliche möglich gemacht habe.

Regulärer Service

Und wenn alles so läuft, wie man es sich vorstellt, dann wird es auch nicht das letzte Mal sein, dass ein Privat-Air-Flieger auf der eisigen Landebahn landet. Es gebe eine echt Nachfrage nach sicheren und gut organisierten Flügen in die Region, so die Airline gegenüber aeroTELEGRAPH. Nun habe man bewiesen, dass der Betrieb unter internationalen Sicherheitsstandards möglich ist. mit der Hilfe des Norsk Polarinstitutt und etwas mehr Arbeit wolle man darauf hinarbeiten, in der Zukunft einen regulären Service in die Antarktis anzubieten. Die B737 soll die älteren Transportflieger ersetzen, die bisher die Strecke fliegen. Die neue Maschine sei umweltfreundlicher und effizienter, so Vertreter der Forschungsstation.

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