Es waren große Worte von Ryanair-Group-Chef Michael O‘ Leary im Oktober 2024. Schon in sechs Monaten soll es nicht mehr möglich sein, bei Ryanair am Schalter einzuchecken. «Wir wollen das Verfahren an Flughäfen abschaffen», so O‘ Leary. Alles soll digital über die App stattfinden - auch ausgedruckte Bordkarten auf Papier wollte Europas größter Billigflieger abschaffen.
Gegenwind von der Zivilluftfahrtbehörde Portugals
Dann kam der 12. November und die Neuregelung trat in Kraft. Reisende brauchen ab sofort eine digitale Bordkarte. Der Check-in ist also prinzipiell nur noch über die Ryanair-App möglich. Eine Bordkarte in Papierform soll es nur noch in Ausnahmefällen geben - etwa auf Strecken, wo das die Behörden verlangen. Oder doch nicht?
Die portugiesische Zivilluftfahrtbehörde ANAC hatte im Vorfeld Bedenken gegenüber dieser Maßnahme geäußert und sich an die Airline gewandt. Denn Menschen mit Behinderungen, eingeschränkter Mobilität sowie alle, die kein Smartphone besitzen, würden durch diese Einführung diskriminiert, berichtet das Portal PYOK.
Nahezu alle Reisenden nutzen digitale Bordkarte
Zudem hat die Luftfahrtbehörde Ryanair mitgeteilt, dass sie Reisende, wenn sie online eingecheckt sind, an Bord lassen muss, auch wenn sie keine digitale Bordkarte besitzen. Auch darf die Fluglinie keine extra Gebühren für die Ausstellung einer Boardkarte in Papierform verlangen.
Ryanair teilte am ersten Tag der Neuregelung mit, dass 98 Prozent ihrer Passagiere die digitale Bordkarte genutzt hätten. Den verbliebenen zwei Prozent habe die Airline kostenlos eine Papier Bordkarte bereitgestellt.
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