Boeing 787-9 von Lufthansa: Die Fluglinie will Nachschub - stößt aber auf ein neues Problem.
Strafzölle umgehen

Lufthansa prüft, neue Dreamliner in der Schweiz zu registrieren

Die deutsche Fluggesellschaft wartet sehnlichst auf Boeing 787. Eigentlich sollten einige jetzt endlich nach Deutschland geholt werden. Doch der Zollstreit mit den USA vereitelt diese Pläne. Nun gibt es offenbar bei Lufthansa Pläne, die Dreamliner via Schweiz zu importieren.

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Konzerne haben gegenüber selbstständigen Unternehmen einige Vorteile. Sie haben viel besseren Zugang zu den Kapitalmärkten und bekommen Geld dort auch günstiger, sie profitieren von Größenvorteilen im Einkauf und von Synergieeffekten durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Systemen, sie können professionellere Strukturen aufbauen und sie können Risiken besser verteilen, weil sie auf verschiedenen Märkten aktiv sind. Dank ihrer Marktmacht halten sie zudem oftmals die Konkurrenz in Schach.

Und so baut auch Lufthansa Group immer weiter aus. Nach der Beteiligung an ITA Airways hat sie bereits Air Europa und Tap im Auge. An einen Vorteil denkt man zunächst weniger: Ihre Beteiligungen sitzen in verschiedenen Ländern und Rechtsräumen. Und das könnte im Zollstreit mit den USA nun zum Tragen kommen.

Lufthansa wartet dringend auf Boeing 787

Denn die Lufthansa-Gruppe leidet unter dem von US-Präsident Donald Trump angefachten Handelskrieg nicht nur durch die deutlich gedrückte Nachfrage. Auch die Importe verteuern sich für sie. Die von den USA gegen die EU ins Spiel gebrachten Strafzölle wurden zuerst mit 10 Prozent angegeben, später wurden auch 25 und 200 Prozent genannt. Umgekehrt hat die EU Strafzölle von 25 bis 50 Prozent auf einer Reihe von Gütern aus den USA angekündigt. Zwar ist aktuell noch nichts definitiv. Aber klar ist, dass der Luftfahrtkonzern darunter leiden würde.

Denn er wollte eigentlich in den kommenden Wochen einige der 15 Boeing 787-9 aus den USA nach Deutschland holen, die seit Monaten in Charleston in North Carolina stehen und nur aufgrund einer ausstehenden behördlichen Sitz-Zertifizierung nicht ausgeliefert werden können. Lufthansa Group plante, die ersten dieser Dreamliner - wenn auch mit teilweise geblockten Sitzen - ab dem Sommer zunächst auf Mittelstrecken einzusetzen.

Schweiz hat bis jetzt keine Gegenmaßnahmen getroffen

Die von der EU verhängten Strafzölle als Reaktion auf die Maßnahmen der USA könnten diese Flugzeuge massiv verteuern. Und hier kommt der Konzern wieder ins Spiel. Gemäß der Süddeutschen Zeitung spielt der Lufthansa-Gruppe unter anderen Szenarien auch das Szenario durch, die Dreamliner statt nach Deutschland in die nicht zur EU gehörende Schweiz zu importieren.

Die Eidgenossenschaft hat bisher keine Gegenmaßnahmen gegen die Strafzölle von 31 Prozent durch die USA ergriffen. Der deutsche Konzern könnte also massiv sparen, wenn er die Boeing 787 zuerst in der Schweiz registrieren würde. Später könnten sie dann nach Deutschland transferiert werden.

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