Wenn es um Verbindungen nach Lateinamerika geht, sind Portugal und Spanien eine Macht. Die drei großen Fluggesellschaften aus den beiden Ländern bieten mehr Flüge in die Region zwischen Chihuahua und Feuerland an als alle anderen in Europa. Und das macht sie begehrt.
Iberia hat sich British Airways bei der Gründung von IAG geschnappt. Tap und Air Europa jedoch sind weiter zu haben. Während der Privatisierungsprozess bei der portugiesischen Nationalairline nach den Wahlen vom Mai erst langsam wieder in Fahrt kommt, ist er bei der Fluggesellschaft aus Mallorca in vollem Gange.
«Ich kann bestätigten, dass es sehr schwierig ist»
Doch glatt scheint es nicht zu laufen. Denn einer der zwei stärksten Interessenten hat jetzt abgesagt. Man habe sich aus dem Verfahren zum Kauf einer Beteiligung an Air Europa zurückgezogen, teilte ein Sprecher von Air France-KLM der Nachrichtenagentur Reuters mit. Man habe keine Einigung mit Eigentümerin Globalia erzielen können.
Etihad ist ein Schein-Kandidat
Immer wieder wird in Spanien Etihad als Interessent für einen Einstieg genannt. Doch mehr als Gerüchte sind das nicht. Die Golfairline arbeitet zwar mit Air Europa zusammen. Sie konzentriert sich derzeit aber ganz auf die Expansion aus eigener Kraft. Und nach ihren schlechten Erfahrungen mit Beteiligungen wie etwa Air Berlin oder Alitalia in der Vergangenheit wird sie sich hüten, wieder bei Fluglinien in anderen Ländern einzusteigen.
Passt Air Europa wirklich zu Turkish Airlines?
Gründe für die zähen Verhandlungen gibt es einige. Einer ist gemäß der spanischen Presse, dass die Gründerfamilie Hidalgo als Globalia-Eigner einen sehr hohen Preis verlangt. Zudem ist sie offenbar nicht bereit, mehr als 50 Prozent abzugeben. Auch gibt es Berichte über eine mögliche juristische Untersuchung der Air-Europa-Rettung in der Pandemie. Nicht zuletzt gibt es auch einen strategischen Grund: Ein Erfolg bei Air Europa könnte die Chancen mindern, bei Tap Erfolg zu haben.