Einen ersten Kredit hat Air Europa bald zurückbezahlt. Noch diese Woche will die spanische Fluggesellschaft die letzte Tranche an das Instituto de Crédito Oficial überweisen - zwei Jahre früher als geplant. Während der Pandemie hatte sie von der Staatsbank 141 Millionen Euro geliehen, um die Zeit zu überbrücken, in welcher der globale Luftverkehr praktisch zum Erliegen gekommen war und die Airline vor der Insolvenz stand.
Doch damit hat sie erst den kleinsten Teil ihrer Schulden getilgt. Air Europa muss bis Ende 2026 auch noch 475 Millionen Euro an Covid-Hilfen der staatlichen Industriebeteiligungsgesellschaft Sepi zurückzahlen. Das ist eine ungleich schwierigere Aufgabe. Geplant ist eine Kapitalerhöhung über 240 Millionen Euro, die von einem neuen Investor bereitgestellt werden sollen. Muttergesellschaft Globalia befindet sich seit einigen Monaten in Gesprächen mit Interessenten. Und nach der Erholung an den Börsen stehen die Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluss auch wieder besser.
Eigentümer wollen bald Lösung für Air Europa
Die Eigentümer wollen gemäß El Español innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate einen Partner für Air Europa zu finden. Allerdings gibt es dabei noch einige Knacknüsse zu knacken. Die Familie Hidalgo als Globalia-Eigentümerin will gemäß dem Bericht die Kontrolle über Air Europa nicht abgeben. Das bedeutet konkret, dass sie mindestens 51 Prozent der Anteile behalten will. Und so stehen für eine neuen Investor maximal 49 Prozent zur Verfügung. Und auch das nur, wenn IAG bereit ist, ihren Anteil von 20 Prozent zu veräußern.
Will jemand nur eine Minderheit?
Das macht allerdings einen Einstieg weniger interessant. Ohne Mehrheit kann ein Investor weniger Einfluss nehmen. Zudem kann IAG, die nach dem Scheitern der eigenen Übernahmeversuche wegen wettbewerbsrechtlichen Bedenken nicht groß aufstocken darf, den Anteil von einem Fünftel als Störfeuer einsetzen.