Der neue kanadische Transportministers Omar Alghabra fährt eine harte Linie. «Bevor wir auch nur einen Penny der Steuerzahler für die Fluggesellschaften ausgeben, werden wir sicherstellen, dass die Kanadier ihre Rückerstattungen erhalten», ließ er kürzlich über einen Sprecher ausrichten. Zugleich müssten die Regionen ihre Flugverbindungen zum Rest des Landes behalten und die nationalen Fluggesellschaften weiter bei der nationalen Luftfahrtindustrie kaufen.
Diese Stellungnahme brachte Alghabra und der kanadischen Regierung viel negative Kritik ein. Denn während europäische, arabische und amerikanische Fluggesellschaften dank staatlicher Hilfen und Überbrückungskredite weiterfliegen, werden die großen kanadischen Airlines mit ihren durch die Covid-19-Pandemie hervorgerufenen Problemen abgesehen von der Hilfe über das Kurzarbeitergeld alleine gelassen. Nur kleine Fluglinien und Flughäfen bekamen bisher auch direkt Geld.
Tausenden Jobs verloren
Immerhin soll nun ihnen auch geholfen werden. «Die Aufrechterhaltung eines dynamischen, wettbewerbsfähigen kanadischen Luftfahrtsektors und kanadischer Fluggesellschaften ist eine Priorität», so ein Regierungssprecher. Aber Ottawa will das erst tun, wenn die Punkte Rückerstattungen, Regionalverbindungen und Einkaufspolitik gelöst sind.
Neue Restriktionen helfen nicht
Und die Lage wird nicht besser. Vergangene Woche hat die kanadische Regierung strengere Einreisebestimmungen erlassen, wie die Vorlage eines negativen PCR-Tests sowie die Pflicht zur Quarantäne. Fluggesellschaften wie Air Transat, Westjet, Air Canada oder Sunwing sahen sich deshalb dazu genötigt, ihre beliebten Karibik- und Mexiko-Flüge bis 30. April auszusetzen.