«Nordic Aviation Group unternimmt einen großen Schritt in Richtung Privatisierung» und «Potenzieller Investor der Nordic Aviation Group bestätigt» - das waren zuletzt die Mitteilungen auf der Webseite der Nordic Aviation Group. Sie stammen von Mitte Oktober.
Doch die Gespräche mit dem potenziellen Investor Lars Thuesen, Eigentümer der dänischen Charterfluggesellschaft Jettime, sind gescheitert, wie die estnische Gruppe am Mittwoch (20. November) mitteilt. Man werde daher die Airlines Nordica und Xfly auflösen.
Risiken waren dem erhofften Investor zu groß
«Leider hat der potenzielle Investor am Montag angekündigt, dass er aufgrund übermäßiger Risiken nicht beabsichtigt, mit der Privatisierung fortzufahren», zitiert Estlands öffentlich-rechtlicher Sender ERR die Aufsichtsratsvorsitzende Kadri Land. «Daher hat der Vorstand den Aufsichtsrat über seine Entscheidung informiert, Nordic Aviation Group und Xfly aufzulösen und Insolvenz anzumelden.» Dies soll so schnell wie möglich erfolgen.
Remco Althuis, Chef der Nordic Aviation Group, sagte, die Mitarbeitenden und die Geschäftspartner wie etwa Leasingfirmen seien bereits informiert. «Unser Ziel ist es, die von Nordic Aviation Group und Xfly genutzten Flugzeuge so schnell wie möglich, wahrscheinlich in den nächsten Wochen, an die Leasinggeber zurückzugeben», so Althuis.
Knapp 600 Mitarbeitende, drei Flugzeugmodelle
Laut ERR hatte das Unternehmen im Oktober 579 Mitarbeitende, davon 286 in Estland. Zur Gruppen-Flotte gehörten zuletzt acht Bombardier CRJ-900, ein Airbus A320 und sechs ATR 72. Eigentümer der Gruppe ist nach der gescheiterten Privatisierung weiterhin der Staat.
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