Die isländische Fluggesellschaft ist am Ende. Sie hat alle ihre Flüge eingestellt. Gläubiger und Investoren verlieren ihr Geld und 400 Mitarbeitende von Play ihren Job.
Am 29. März 2019 stellte die isländische Billigfluggesellschaft Wow Air überraschend ihren Betrieb ein. Alle Flüge wurden annulliert, und auf der Website hieß es: «Wow Air hat den Betrieb eingestellt». Die Airline kämpfte zuvor bereits seit Längerem mit finanziellen Problemen, darunter hohe Schulden und ein gescheiterter Rettungsversuch durch Investoren.
Schon kurz nach dem Ende von Wow Air machten sich ehemalige Mitarbeitende daran, eine neue Airline zu gründen. Im Juni 2021 startete Play Airlines. Die Idee war ähnlich wie bei Wow Air: Man wollte die geografische Lage Islands im Nordatlantik nutzen und Umsteigeverbindungen zwischen Europa und Nordamerika via Reykjavik anbieten.
Die Macher von Play setzen von Anfang an auf ein kontrolliertes, organisches Wachstum – eine direkte Lehre aus den Fehlern von Wow Air. Besonders vermieden werden sollte der riskante Einsatz von Langstreckenflugzeugen, der Wow Air einst in finanzielle Turbulenzen gestürzt hatte. Stattdessen konzentrierte man sich auf effiziente Schmalrumpfflugzeuge.
Gescheitert ist Play trotzdem: Die Airline teilte am 29. September mit, ihren Betrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Alle Flüge wurden gestrichen. Man werde eng mit den Behörden und Mitarbeitenden zusammenarbeiten, um die notwendigen Schritte zur Einstellung des Betriebs umzusetzen, heißt es. Die rund 400 Angestellten verlieren ihre Jobs.
Gründe für das Scheitern waren rückläufige Buchungszahlen, anhaltende Negativschlagzeilen sowie interne Konflikte über die neu ausgerichtete Unternehmensstrategie.
Gleichzeitig habe die Neuausrichtung der Airline im Herbst 2024 nicht den erhofften Erfolg gebracht. Statt weiter auf den Transatlantikverkehr zu setzen, nahm Play europäische Urlaubsziele ins Visier und setzte auch auf Wet-Lease-Dienste. Rückblickend hätten diese Maßnahmen viel früher umgesetzt werden müssen, so die Airline.
Der Vorstand betont in der Meldung, dass man alle Anstrengungen unternommen habe, um ein anderes Ergebnis zu erzielen. Diese Entscheidung sei die schmerzhafteste, die man sich in dieser Situation vorstellen könne. «Sie wurde nur getroffen, weil alle anderen Optionen ausgeschöpft waren.»