Weil die Airbus A320 Neo im Winter weniger gebraucht werden, setzt die österreichische Nationalairline sie für ein Experiment ein. Austrian Airlines fliegt testweise abends nach Dubai und am Morgen zurück – ausgelegt auf Umsteigende in Wien.
Austrian Airlines wagt im kommenden Winterflugplan einen ungewöhnlichen Testlauf: Von Dezember bis März 2026 fliegt die Lufthansa-Tochter fünf Mal wöchentlich von Wien nach Dubai. Damit greift sie selbst eine Destination auf, die zuletzt vermehrt von der Schwester Eurowings bedient wurde. Zum Einsatz kommt ein Airbus A320 Neo, der normalerweise vor allem auf innereuropäischen Flügen im Einsatz steht.
Möglich wird der Schritt, weil Austrian in der kalten Jahreszeit über freie Kapazitäten verfügt. Während in Europa die Nachfrage nach Städtetrips und Geschäftsreisen im Winter schwächer ist, bietet sich eine Verlagerung von Flugzeugen in Richtung wärmere Regionen an. So kann Austrian Airlines die Auslastung ihrer A320 Neo stabiler halten.
Anders als auf klassischen Langstreckenflügen erwartet die Passagiere an Bord allerdings kein umfassendes Unterhaltungsprogramm. Austrian Airlines bietet in den A320 Neo kein fest installiertes Unterhaltungssystem und setzt stattdessen auf ein reduziertes Produkt. Dafür gibt es den Bordverkauf aus der hauseigenen Melangerie, die Getränke, Snacks und kleine Menüs bereithält. Das Angebot orientiert sich also an den üblichen Standards auf innereuropäischen Flügen, ist aber auf die längere Reisezeit nach Dubai zugeschnitten.
Noch ist völlig offen, ob die Route Bestand haben wird. Austrian Airlines bezeichnet das Projekt ausdrücklich als Experiment. Nach Ablauf der Testphase will das Management entscheiden, ob sich die Verbindung rechnet oder wieder aus dem Flugplan verschwindet.
Die Flugzeiten sind dabei so gelegt, dass sie sich nahtlos in das Drehkreuzsystem der Lufthansa Group in Wien einfügen. Die A320 Neo heben abends in Richtung Dubai ab und kehren am frühen Morgen nach Österreich zurück. So können Reisende aus zahlreichen europäischen Städten mit nur einem kurzen Umstieg in Wien weiter in die Golfregion reisen – und umgekehrt. Damit ist es auch ein kleiner Stich gegen Emirates, die in Wien traditionell stark ist.