Faust nach oben gereckt: VC und Ufo drohen Discover mit Arbeitskampf.

Faust nach oben gereckt: VC und Ufo drohen Discover mit Arbeitskampf.

Discover/<a href="https://depositphotos.com/" rel="noopener" target="_blank">depositphotos</a>/Bearbeitung und Montage aeroTELEGRAPH

Cockpit und Kabine

Ab sofort drohen bei Discover Streiks

Die Tarifeinigung mit Verdi verschafft der Lufthansa-Tochter keine Ruhe - im Gegenteil. Die Mitglieder von Vereinigung Cockpit und Ufo stimmen mehrheitlich für Streiks bei Discover Airlines.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Eigentlich möchte Discover Airlines gerade Fahrt aufnehmen. Am Montag (19. August) kündigte Lufthansas Ferienflugtochter an, im kommenden Sommer ihr Angebot in Frankfurt und München auszubauen. Am Mittwoch gab sie dann bekannt, ihre Flotte um sechs Flugzeuge zu erweitern und eine neue Kabine für die Langstrecke zu entwickeln.

Doch bei beiden Ankündigungen muss Discover klar gewesen sein: Es droht ihr ein Bremsklotz vor die Räder zu fliegen. Beziehungsweise sogar zwei. Denn seit vergangenem Donnerstag (15. August) ließen die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo ihre Mitglieder zeitgleich über mögliche Streiks abstimmen.

81 Prozent und fast 92 Prozent stimmen mit Ja

Nun sind die Ergebnisse da. «Bei der heute zu Ende gegangenen Urabstimmung haben sich die Pilotinnen und Piloten bei Discover klar dafür ausgesprochen, den aktuellen Weg einer Tarifierung durch die Vereinigung Cockpit weiterzuverfolgen und notfalls mit Arbeitskampfmaßnahmen durchzusetzen», so die Gewerkschaft am Mittwoch (21. August).

«Bei einer Wahlbeteiligung von 90 Prozent stimmten 81 Prozent mit Ja», so die Vereinigung Cockpit. Für die Kabine teilte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation Ufo mit: «Mit 91,8 Prozent votierten die aufgerufenen Mitglieder in großer Mehrheit für Streiks.»

«Gewerkschaft aus dem Nichts mächtig zu machen»

Hintergrund des Konfliktes sind die Tarifverträge für Cockpit und Kabine, auf die sich Discover mit der Gewerkschaft Verdi geeinigt hatte. Vereinigung Cockpit und Ufo werfen dem Management vor, sich den bequemeren Tarifpartner ausgesucht zu haben - obwohl dieser viel weniger Mitarbeitende vertritt. «Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit haben mit deutlicher Mehrheit entschieden, dass sie es nicht hinnehmen werden, dass die Arbeitgeberseite über ihre Köpfe hinweg Tarifverträge mit einer ihr genehmen Gewerkschaft abschließt», sagt nun Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit.

Ufo hatte zuvor bereits kritisiert, dass in der Verdi-Einigung besondere Vorteile für Mitglieder enthält, besonders einen längeren Kündigungsschutz. «Eine Zwei-Klassen-Kabine ist für uns grundsätzlich inakzeptabel», sagt jetzt Harry Jaeger, Leiter der Tarifpolitik bei Ufo. «Der Versuch des Arbeitgebers, durch Geschenke eine Gewerkschaft aus dem Nichts mächtig zu machen, stellt alles auf den Kopf, was in über 150 Jahren Gewerkschaftsgeschichte schlicht selbstverständlich war: Für die Mächtigkeit einer Gewerkschaft ist die Gewerkschaft zuständig, nicht der Arbeitgeber.»

«Unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen ab sofort möglich»

Verdi hatte vergangene Woche entgegengehalten, man vertrete «seit Jahren erfolgreich fliegendes Personal in und außerhalb des Lufthansa-Konzerns» und erlebe bei Discover eine Eintrittswelle. Vereinigung Cockpit und Ufo gehe es aktuell weniger um Arbeitnehmer-Interessen als viel mehr darum, «Macht und Bedeutung im Konzern abzusichern».

Vereinigung Cockpit und Ufo erklären nach den Abstimmungen: «Auch wenn die Urabstimmungen getrennt für Kabine und Cockpit liefen und jede Gewerkschaft unabhängig für ihr Forderungspaket zu Arbeitskämpfen aufruft, sollte sich der Arbeitgeber im Klaren sein, dass Ufo und Vereinigung Cockpit sich zum weiteren Vorgehen weiterhin eng abstimmen.» Die Cockpitgewerkschaft kündigt an: «Unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen sind ab sofort jederzeit möglich.» Ufo formuliert: «Ab sofort wird jederzeit mit Arbeitskämpfen bei Discover Airlines zu rechnen sein.»

Mehr zum Thema

Discover baut Angebot ab Frankfurt und München aus

Discover baut Angebot ab Frankfurt und München aus

Airbus 330 von Discover: Flottenausbau und neue Kabine geplant.

Discover baut Flotte aus und bringt neue Business Class auf Langstrecke

Kabine eines Discover-Jets: Es könnte Streik drohen.

Vereinigung Cockpit und Ufo lassen ab Donnerstag über Streik bei Discover abstimmen

Cockpit- und Kabinenpersonal von Lufthansa City Airlines: Ufo hat über das Wechselangebot von Cityline zu City Airlines informiert.

Das sind die Arbeitsbedingungen für die Kabine bei Lufthansa City Airlines

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin