Letzte Aktualisierung: um 8:44 Uhr

Umweltfreundliche Konkurrenz zu anderen Verkehrsmitteln

Airlander soll bis zu 100 Passagiere luxuriös befördern

Das Luftschiff soll zu einem Transportmittel zwischen Städten werden. Die Airlander 10 will dabei nicht nur mit rund 90 Prozent weniger CO2-Emissionen punkten, sondern auch mit mehr Komfort.

Ein wenig seltsam mutet das Ding schon an. Manche haben es aufgrund seiner charakteristischen Heckansicht bereits despektierlich als «fliegendes Gesäß» bezeichnet. Doch die Airlander ist ein heliumgefülltes Hybridluftschiff, das dereinst als Frachter mit einer Kapazität von rund zehn Tonnen, für touristische Rundflüge, aber auch für Linienflüge dienen soll.

Das Gefährt baut auf einer Konstruktion auf, die ursprünglich für das Militär der USA gedacht war. Im Jahr 2016 startete die zivile Version in Vereinigten Königreich zu ihrem Erstflug. Sie wird vom Unternehmen Hybrid Air Vehicles gefertigt. Nach einem Unfall bei einer Landung im Jahr 2017 ist die 92 Meter lange Airlander 10 inzwischen wieder in der Luft.

Alternative zu Flugzeug, Auto und Bahn

Jetzt hat Hybrid Air Vehicle konkrete Ideen und Konzepte veröffentlicht, welches die Airlander 10 als interessante Alternative zu Flugzeug, Auto, Bahn und Fähre auf kürzeren Strecken zeigen. Das Luftschiff soll die Strecke Barcelona – Palma in 4:32 Stunden bewältigten – im Gegensatz zur Fähre mit 9:50 Stunden und zum Flugzeug mit 4:07 Stunden. Dabei wurde mit Reisen von Stadt- zu Stadtzentrum inklusive Dinge wie Sicherheitskontrolle, Boarding und Wartezeiten gerechnet.

Neben der reinen Reisezeit spricht aber ein weiterer Punkt für die Airlander: Mit dem hybrid-elektrisch betriebenen Luftschiff wird pro Passagier laut Berechnung von Hybrid Air Vehicles 4,54 Kilogramm CO2 produziert – im Vergleich zu 4,80 Kilogramm bei der Fähre und weit abgeschlagenen 52,80 Kilogramm beim Flugzeug. Bei einem Vergleich mit dem Auto (logischerweise auf einer anderen Strecke) hat das Luftschiff ebenfalls deutlich besser abgeschnitten.

Ab 2030 rein elektrisch in der Luft

Die Airlander soll künftig bis zu 100 Passagiere befördern können. Aktuelle Computerbilder zeigen eine Kabinenversion für 90 beziehungsweise 72 Fluggäste. Sie versprechen ein recht komfortabel-elegantes Reiseerlebnis mit fantastischem Rundblick. Ab 2025 soll das Luftschiff erstmals im Passagierverkehr eingesetzt werden. Für 2030 ist eine rein elektrisch angetriebene Version geplant.

Die Airlander in der Passagierversion schielt auf den großen Kuchen des Marktes für Urbane Luftmobilität. Schon in rund 20 Jahren werden laut einer Studie von Roland Berger auf Strecken von 50 bis 250 Kilometer zwischen Städten rund 40 Prozent der Transport über die Luft stattfinden, unter anderem von Luftschiffen. Im Jahr 2050 rechnet das Beratungsunternehmen in diesem Segment mit Umsatzzahlen von rund 36 Milliarden Dollar.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der Kabinenkonzepte für die Airlander 10.