Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

A350 und Boeing 787

Turkish Airlines will Langstreckenjets später

Die türkische Nationalairline möchte angesichts der Corona-Krise neue Langstreckenflieger erst später bekommen. Damit verzögert sich die Airbus-A350-Premiere.

Eigentlich wollte Turkish Airlines schon ab Ende Mai den Betrieb wieder hochfahren. Doch am vergangenen Sonntag verlängerte die türkische Nationalirline ihren Flugstopp ein weiteres Mal. Inlandsflüge bleiben nun bis zum 4. Juni ausgesetzt, internationale Flüge bis zum 10. Juni.

Derweil versucht Turkish Airlines angesichts der Corona-Krise, Flugzeuglieferungen hinauszuzögern. Verwaltungsratspräsident İlker Aycı sagte gegenüber der Zeitung Hürriyet, dabei gehe es vor allem um die die Langstreckenflieger Airbus A350 und Boeing 787. «Wir versuchen, die großen Belastungen zu verringern», so Aycı.

Noch kein Airbus A350

Turkish Airlines hat 25 Boeing 787-9 bestellt und davon bis Ende April elf erhalten. Die weiteren 14 sollten eigentlich bis Ende 2023 kommen. Von den 25 georderten Airbus A350-900 hat die Fluglinie noch keinen bekommen. Aycı sagte, man wolle bereits fertig gebaute Flieger übernehmen und die restlichen Lieferungen verschieben.

Bei den Lieferungen von Kurz- und Mittelstreckenjets sind vorerst keine Änderungen geplant. Turkish Airlines hat 92 Airbus A321 Neo bestellt, davon bis Ende April aber erst 17 erhalten. Von 75 georderten Boeing 737 Max kamen erst 12 an. Wann die übrigen 63 geliefert werden, hängt von der Freigabe der Behörden für das gegroundete Flugzeug ab.

Deutlich höhere Ticketpreise

Turkish Airlines hat auch mit hohen Kosten zu kämpfen, weil ein großer Teil der Flotte der Fluglinie nicht gehört, sondern geleast ist. Und die Leasingraten laufen weiter, auch wenn die Flieger am Boden stehen. Zu den Sparmaßnahmen wird nach dem Betriebsstart gehören, dass die Airline auf Inlandsrouten und anderen Flügen, die nicht länger dauern als zwei Stunden, Essen und Getränke nicht mehr gratis anbietet, so der Verwaltungsratspräsident.

Aycı erklärte, die Passagiere müssten sich auch auf deutlich höhere Ticketpreise einstellen. Mittelsitze werde seine Airline derweil nicht frei lassen. Das sei nicht umsetzbar. «Mit Auslastungsraten von 60 und 66 Prozent zu fliegen, würde die Gesundheit eines Unternehmens erheblichen belasten», so der Turkish-Präsident.