Wer gerne am Fenster sitzt, bekommt auf Flug LH717 ganz schön was zu sehen. Von Tokio aus steuert der Airbus A340-300 von Lufthansa jeweils über die Japanische See, überfliegt Südkorea, dann geht es nahe an Peking vorbei, über die Gobi-Wüste weiter, an den großen Seen Balkash und Aydar in Kasachstan vorüber bis zum Kaukasus in Georgien. Von dort geht es weiter übers Schwarze Meer, durch Rumänien und von dort nach Frankfurt.
Die Routenführung ist neu. Als Reaktion auf die Sanktionen westlicher Staaten sperrte auch Russland seinen Luftraum für westliche Fluggesellschaften. Zuvor war Lufthansa noch über Sibirien und Skandinavien von Tokio nach Frankfurt geflogen. Ab dem 2. März wurde die südliche statt die nördliche Route gewählt. Dadurch verlängerte sich die Flugzeit von rund zwölf auf mehr als fünfzehneinhalb Stunden.
Flugzeit kann bis zu zwei Stunden kürzer werden
Am Freitag (18. März) wählte das Cockpitpersonal von Flug LH717 allerdings nochmals eine neue Streckenführung. Von Tokio aus steuerten sie den Airbus A340-300 mit dem Kennzeichen D-AIFD nordwärts. Doch statt wie früher nach Nordwesten ging es jetzt nach Nordosten.
Von Tokio aus überflog der Lufthansa-Flieger die Beringsee, dann die Westküste Alaskas, vorbei an der Nordspitze des kanadischen Territoriums Nunavut über Grönland und das Europäische Nordmeer und die Nordsee nach Frankfurt. «Je nach Windverhältnisse kann sich die Flugzeit um bis zu zwei Stunden verkürzen», so ein Sprecher von Lufthansa zu aeroTELEGRAPH. Am Freitag brauchte der A340 nur vierzehneinhalb Stunden.
Route aus dem kalten Krieg
In der oben stehenden Bildergalerie können Sie die drei Routenführungen vergleichen.
Airbus A340 von Lufthansa nimmt ungewöhnliche Route
Airbus A340-300 von Lufthansa: Flog eine andere Route.
So flog Lufthansa vor den Sanktionen zwischen Tokio und Frankfurt.
Bei bestimmten Windverhältnissen setzt die Fluggesellschaft auf diese Routenführung.