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Nichts geht mehr bei Air Mali

Anhaltende politische Querelen lähmen die Wirtschaft des afrikanischen Landes. Das bekommt auch die Nationalairline zu spüren. Nun stoppte sie den Betrieb.

span>Suleyman Sylla macht auf Optimismus. «Das ist auf keinen Fall eine Schließung», erklärt der Vorstandschef von Air Mali. Man lege einfach ab Montag (24. Dezember) den Flugbetrieb für neun Monate still. Je nach politischer und wirtschaftlicher Entwicklung sei danach eine Wiederaufnahme nicht ausgeschlossen, so Sylla gegenüber der Nachrichtenagentur Agence de Presse Africaine. Die Aussichten sind aber alles andere als gut. Am 10. Dezember setzten Teile der Armee den amtierenden Premierminister ab und umgehend einen ihnen genehmen Nachfolger ein. Dieselben Kräfte waren es, die im März den Ex-Staatspräsidenten aus dem Amt putschten. Nur auf Druck des Auslandes wurde im April eine Übergangsregierung eingesetzt. Doch die neue Intervention macht die Bemühungen auf Ruhe im Lande zunichte.

Unter den Querelen leidet Air Mali massiv, zumal gleichzeitig Ableger der Al Kaida den Norden des Landes terrorisieren und wichtige Kulturgüter zerstören. Die Fluggesellschaft legte deshalb alle bis auf einen ihrer Flugzeuge still und baute Stellen ab. Doch das reichte nicht. Mehrmals bat die Nationalairline darum schon den Staat um Hilfe. «Aber der hat auch seine Probleme», erklärt Sylla. Und die Hauptaktionäre wollten auch kein Geld einschießen, sondern lieber abwarten, wie sich die Lage entwickle.

Letzte Mitarbeitende entlassen

Air Mali wurde 2005 gegründet. Die Fluggesellschaft gehört nur zu 2 Prozent dem Staat, mit 4 Prozent sind private malische Investoren beteiligt. Mit rund 94 Prozent der Anteile aber ist Prince Karim Aga Khan IV der größte Aktionär. Die Fluggesellschaft mottet nun die letzte noch fliegende Bombardier CRJ200 ein. Und sie entlässt die verbleibenden 66 Mitarbeitenden. Sie hätten aber Vorrang bei einer Neuanstellung, falls man wieder starte, so Zweckoptimist Sylla.