Air Berlin und Niki: Die deutsche Airline verkauft 49,8 Prozent.
Verkauf an Etihad

Air Berlin trennt sich von Niki

Nun ist es offiziell: Air Berlin verkauft ihre Anteile an der österreichischen Niki an Etihad. Auch Strecken gibt die deutsche Airline ab.

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Plötzlich ging alles ganz schnell. Noch Mitte November hieß es, Etihad stehe «mit Air Berlin in Verhandlungen über den Kauf des touristischen Flugbetriebs, vor allem in Südeuropa und Nordafrika, sowie der Beteiligung an Niki». Jetzt ist klar: Die Golfairline übernimmt 49,8 Prozent der österreichischen Niki von Air Berlin und zahlt dafür 300 Millionen Euro. Das teilt Air Berlin mit. Eine richtige Trennung ist der Verkauf indes nicht: An der deutschen Airline hält Etihad 29 Prozent. Niki und Air Berlin bleiben also eine Art Schwestern.

Mit Beginn des Sommerflugplans überträgt die deutsche Fluggesellschaft laut der Mitteilung außerdem ihre Slots für bestimmte touristische Mittelstrecken-Destinationen in Südeuropa, Nordafrika und der Türkei an Niki. Ausgenommen davon ist Italien, heißt es. Das Langstreckengeschäft bleibt weiter bei Air Berlin.

Anteile gehen in neue Ferienairline

Noch steht die Transaktion unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Etihad werde nicht die Kontrolle über Niki erhalten, so Air Berlin in einer Mitteilung an die Börse. Das erklärt auch Etihad in einer separaten Medienmitteilung. «Nach Abschluss der Transaktion wird Etihad die Niki-Anteile sofort in die neue europäische Urlaubs-Fluglinie einbringen.»

Was damit gemeint ist: Etihad plant gemeinsam mit Tui die Gründung einer neuen europäischen Ferienfluggesellschaft. Das hat auch Etihad offiziell bestätigt. Die Flotte der Airline soll rund 60 Flugzeuge umfassen und 15 Millionen Sitzplätze im Jahr zur Verfügung stellen. Geplant sind Direktflüge zu den Hauptzielen im europäischen Tourismusmarkt. Flugaufsichtsbehörde und Kartellamt müssen den Zusammenschluss bestätigen.

Tuifly kommt ins Joint Venture

Tui wird ihre Tochterfirma Tuifly in das Joint Venture einbringen – inklusive der 14 Flugzeuge, die Tuifly derzeit an Air Berlin vermietet und für diese betreibt. Der Wetlease-Vertrag wird aufgehoben.

Durch den Verkauf der Niki-Anteile kommt die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft einfach an frisches Kapital, das sie dringend braucht. Zudem wird die Unternehmensstruktur massiv vereinfacht und das Management kann sich so voll auf das neue Kerngeschäft einer klassischen Netzwerkgesellschaft konzentrieren.

«Unabhängiger von saisonalen Flugzielen»

«Wir machen uns unabhängiger von saisonalen Flugzielen und verbessern unsere finanzielle Situation», lässt sich Air-Berlin-Chef Stefan Pichler zitieren. Der Deal werde sich positiv auf das Finanzergebnis auswirken, heißt es denn auch in der Börsenmitteilung. In den ersten neun Monaten des Jahres erwirtschaftete Air Berlin einen Verlust von 317 Millionen Euro.

«Schritt für Schritt entwickelt sich Air Berlin zu einem Netzwerk-Carrier mit Fokus auf innerdeutschen und europäischen Verkehr mit Anschluss an unsere Drehkreuze für die Langstrecke in Berlin und Düsseldorf.» Als lukrative Kunden sieht Air Berlin in Zukunft vor allem Geschäftsreisende auf diesen Strecken. In diesem Bereich will sie sogar wachsen – allerdings mit einer von 118 auf 75 Flugzeugen geschrumpften Flotte.

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