Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Pobeda

Aeroflots Billigtochter kommt nach Deutschland

Um russische Kundschaft an Europas Feriendestinationen zu fliegen, will die Billigairline Pobeda schon im Winter international fliegen. Doch noch sträubt sich die Regierung dagegen.

Die russische Billigairline Pobeda ist noch nicht einmal ein Jahr alt und will schon kräftig expandieren. Dieses Jahr rechnet die Aeroflot-Tochter mit 2,8 bis 3,2 Millionen Passagieren. Die Zahl soll bis 2018 auf 10 Millionen steigen. Dazu ist ein Ausbau der Flotte von heute 11 auf 40 Flugzeuge in zwei Jahren geplant.

Zum Wachstum sollen auch Auslandsstrecken beitragen. Pobeda plant gemäß der Nachrichtenagentur Tass, im Dezember erste internationale Destinationen anzufliegen. Neu sollen die Flieger der Billigairline von Moskau Wnukowo aus nach Bratislava, Dresden, Sarmellek, Mailand, Salzburg, Verona und Chambéry fliegen. Die letzten drei Destinationen sollen vor allem Skiurlauber ansprechen, heißt es.

Frühere Pläne durchkreuzt

Laut dem russischen Magazin Tourdom wollte Pobeda schon früher in diesem Jahr mit internationalen Flügen starten. Man hatte sich bereits entsprechende Landerechte in Larnaka auf Zypern gesichert. Doch die Regierung machte der Aeroflot-Tochter einen Strich durch die Rechnung. Denn: Sie existiert noch nicht lange genug. Zwei Jahre Flugbetrieb sind in Russland nötig, um internationale Flüge zu starten.

Gegründet wurde Pobeda Ende 2014 als Nachfolgerin von Dobrolet, die ihre Flüge im August 2014 einstellen musste. Die Europäische Union hatte sie nach der russischen Annexion der Krim auf die Sanktionsliste gesetzt, da sie mit ihren Krim-Flügen die Pläne der Regierung erleichtere. Das brach Dobrolet schließlich das Genick. Offenbar hat das Management der Nachfolgerin nun wegen der besonderen Umstände eine offizielle Bitte an die Regierung gerichtet, die Fluggesellschaft von der Zwei-Jahres-Regel auszuschließen. Ausländische Airlines bauen ihr Angebot zwischen dem Westen und Russland ab.

Lesen Sie mehr über die Geschichte von Pobeda hier (warum die EU Dobrolet bestraft) und hier (Aeroflot nennt Billigairline «Sieg»).