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Streit mit Sukhoi

Adria Airways annulliert Superjet-Bestellung

Sukhoi und Adria Airways werden sich nicht einig. Deshalb will die slowenische Airline keine Superjets mehr leasen und auch kein Wartungszentrum mehr bauen.

Brussels Airlines zeigte sich unzufrieden und beendete Anfang Januar den Wet-Lease-Einsatz von zeitweise bis zu sechs Superjets. Auch die Eigentümerin der von der belgischen Lufthansa-Tochter gemieteten russischen Kurz- und Mittelstreckenflieger ist offenbar nicht glücklich. City Jet verhandelt gemäß Berichten über eine Rückgabe. Hersteller Sukhoi war deshalb froh, als er vergangenen November einen neuen europäischen Kunden präsentieren konnte.

Adria Airways unterzeichnete vor viereinhalb Monaten eine Absichtserklärung zur langfristigen Miete von 15 Superjet 100. Der Regionalflieger passe zu den strategischen Zielen der Fluggesellschaft, hieß es damals. Zusätzlich wollten Sukhoi und die slowenische Nationalairline in Ljubljana einen gemeinsamen Wartungs- und Reparaturbetrieb errichten. Doch dazu kommt es nicht.

Flotte bleibt wie bisher

Wie Adria Airways am Dienstag (2. April) bekannt gab, wurde die Absichtserklärung für nichtig erklärt. Man sehe den Superjet zwar weiterhin als interessant an, so die Fluggesellschaft in einer Pressemitteilung. Doch: «Auf der Seite von Adria wuchs die Besorgnis über das Commitment von Sukhoi für eine faire und stabile langfristige Partnerschaft sowie über das Fehlen einer gemeinsamen Vision für die weitere strategische Entwicklung des Unternehmens.»

An einen Ersatz der 15 Superjets durch andere Flugzeuge denken die Slowenen nicht. Der Flugzeugpark bleibe «unverändert und Adria Airways wird sich weiterhin auf Betriebssicherheit und Stabilität mit der bewährten Flotte konzentrieren», so das Unternehmen. Diese besteht aus Airbus A319, Bombardier CRJ und Saab 2000.

Kein frisches Geld

Weil man nun die neuen Flieger nicht finanzieren müsse, brauche es auch keine weitere Kapitalerhöhung. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Aktionäre von Adria Airways im ersten Quartal nach den vier Millionen im Vorjahr nochmals zehn Millionen Euro einschießen. Das geschieht jetzt nicht. Man konzentriere sich nun auf das bestehende Geschäft aus Wet-Lease-Diensten, eigenen Linienstrecken und Charteraufträgen.