Letzte Aktualisierung: um 12:06 Uhr

Nepals Probleme mit der Sicherheit

Eine Dornier Do228 krachte auf einem Flug in den Himalaya in einen Berg, 15 Menschen starben. Es ist ein Unfall unter vielen.

Als er am Hochgebirgsflughafen Jomsom absetzen wollte, bemerkte der Flugkapitän, dass etwas nicht stimmte. An Bord der Dornier Do228 von Agni Air mit der Immatrikulation 9N AIG befanden sich diesen Montag (14. April) 18 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder. Eine Warnlampe meldete der Crew eine Störung. «Der Pilot informierte uns, dass er wegen eines technischen Problems nach Pokhara zurückkehren werde», erzählte Fluglotse Shiva Sharma der Zeitung Republica. Man habe ihm das erlaubt, weil eine allfällige Rettung in Jomsom schwieriger wäre. Eine Minute später sei der Flieger abgestürzt. Offenbar machte der Pilot im engen Hochtal auf 2680 Metern über Meer einen folgenschweren Fehler. Statt noch etwas über den Flughafen hinaus zu fliegen um zu kehren, drehte er umgehend ab. Dadurch kollidierte er mit einem Hügel 500 Meter nördlich des Flughafens. Beim Aufprall starben 15 Menschen, wie das Nachrichtenportal E-Kantipur berichtet.

Jomsom gilt als extrem schwieriger Flughafen, da die Anflüge im engen Tal heikel und die Wetter- und Windverhältnisse oft schlecht. Dennoch sind das die Schlagzeilen, wie sie Nepal nicht brauchen kann. Langsam erholt sich im bitterarmen Land der Tourismus, welcher durch den jahrelangen Bürgerkrieg zum Erliegen gekommen war. Flugzeugabstürze sind da schlechte Werbung – zumal es der x-te in einer ganzen Reihe von Crashs ist. Am 25. September 2011 stürzte eine Beechcraft 1900D von Buddha Air ab, 19 Menschen starben. Am 15. Dezember war ein DHC-6 Twin Otter von Tara Air abgestürzt und dabei starben 22 Menschen. Im Gleichen Jahr war bereits eine Dornier Do228 von Agni Air verunglückt, wobei 14 Menschen starben. Insgesamt 70 Tote ergibt das alleine auf Linienflügen in den letzten zweieinhalb Jahren.

Harte Konkurrenz

Für Medini Prasad Sharma, ehemaligen Leiter der Luftfahrtaufsichtsbehörde Civil Aviation Authority of Nepal, ist klar woran die Luftfahrt im Himalaya-Staat krankt. Er sieht generelle Probleme bei der Qualifikation der Mitarbeiter, wie er vor Kurzem erklärte. Seit der Liberalisierung des Luftverkehrs in Nepal im Jahr 1992 seien rund 30 Airlines gegründet worden, einige davon bereits wieder verschwunden. Sie hätten die besten Leute von der Staatsairline Nepal Airlines abgeworben. Für alle Gesellschaften gebe es aber einfach nicht genug gute Leute. Und in die Ausbildung investiere man auch kaum, so der Experte gegenüber Republica.

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