Letzte Aktualisierung: um 16:04 Uhr

Unterschiedliche Aussagen

Wer hat zuerst eine Boeing 777X – Lufthansa oder Qatar Airways?

Eigentlich sollte Lufthansa Erstbetreiberin des neuen Langstreckenflugzeuges werden. Doch Qatar Airways behauptet, selbst die erste Boeing 777X zu erhalten.

Am Anfang sollte die Kundin das neue Langstreckenflugzeug zuerst erhalten, die es am stärksten unterstützte. Mit einer Bestellung von 150 Exemplaren verhalf Emirates 2013 der 777X zu einem Glanzstart. Seither hat die Golfairline die Order zwar um 35 Flieger reduziert, sie bleibt aber nach wie vor klar größte Auftraggeberin.

Boeing plante in Sachen Erstbetreiber allerdings schon viel früher um. Der amerikanische Flugzeugbauer machte Lufthansa zur ersten Empfängerin des neuen Modells. Mit der Entscheidung für «die moderne und hocheffiziente 777X für ihre Langstreckenflotte» sei die deutsche Fluggesellschaft erneut Erstkundin eines Modells geworden, erklärte er. Das will man bei Boeing mit der symbolischen ersten Auslieferung belohnen.

Lufthansa weiß nichts von Planänderung

In Doha sieht man das allerdings anders. Schon 2019 erklärte Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker, man werde Erstkunde der 777X sein. Bei der Farnborough Airshow bekräftigte er dieser Tage die Aussage und legte noch einen drauf. Man werde als erste Fluggesellschaft der Welt ein Exemplar des neuen Langstreckenflugzeugs erhalten, sagte er. Die Golfairline ist mit 74 Exemplaren die zweitgrößte Abnehmerin.

Man werde als erste Betreiberin das Flugzeug in der Flotte haben, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr vergangenes Jahr. Von einer erneuten Planänderung will man in Frankfurt nichts wissen. «Unsererseits gibt es keinen neuen Stand», so ein Sprecher der Gruppe. Lufthansa hat insgesamt 27 Boeing 777 bestellt – 20 Boeing 777-9 und sieben 777-8 F.

«Großartige Erstkunden»

Boeing will sich nicht zum Detail äußern, wer denn am Ende die erste Boeing 777x erhalten wird. «Wir freuen uns, dass wir so großartige Erstkunden für die 777x haben», heißt es vom Flugzeugbauer nur.

Das erste Exemplar wird gemäß neuester Planung 2025 an den Kunden übergeben. Gegenüber dem ursprünglichen Plan ist das eine Verspätung von fast fünf Jahren.