Letzte Aktualisierung: um 17:46 Uhr

Neue Alitalia

Welche Routen die neue Alitalia nicht mehr bedienen wird

Die neue italienische Regierung versucht den Plan für die neue Alitalia bei der EU durchzuboxen. Die neue Airline wird deutlich kleiner und deutlich weniger Strecken bedienen.

Die Europäische Union hat ihre Position klar gemacht. Es muss einen klaren Schnitt zwischen der alten und der neuen Alitalia geben. Vergangene Woche hat bereits ein erstes Gespräch zwischen Mario Draghi und EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager stattgefunden. Der neue Ministerpräsident Italiens zeigte sich danach zufrieden und drückt beim Dossier aus Tempo.

Denn Alitalia droht das Geld auszugehen. Die offiziell als ITA firmierende neue Nationalairline wird mit 45 und 47 Flugzeugen und 4500 und 4900 Mitarbeitenden deutlich kleiner als noch Ende letzten Jahres vorgesehen. Damals wurde noch mit 52 Flugzeugen und 5200 bis 5500 Angestellten geplant. Auch das Streckennetz wird getrimmt.

Große Konkurrenz im Inland

Als Erstes nimmt sich die Airline dabei die Inlandsrouten vor. Hier herrscht starke Konkurrenz auch von Easyjet, Ryanair und seit neuestem auch Wizz Air. Die Routen Pisa – Rom und Mailand – Trapani bescherten Alitalia beispielsweise zuletzt einen Verlust von acht Millionen Euro jährlich. Sie fallen deshalb dauerhaft aus dem Flugplan, wie die Zeitung Corriere della Sera schreibt.

Weitere Routen wie Bologna – Catania, Genua – Olbia oder Mailand-Linate – Rom-Fiumicino werden weniger oft bedient als zuvor. Alleine der Verbindung von Mailand nach Rom sorgte für einen Verlust in Höhe von neun Millionen Euro im Jahr, wie das Blatt schreibt. Sie sorgt aber für Umsteiger auf die Langstrecke, weshalb einige Flüge aufrechterhalten werden.

USA und Japan sind vielversprechend

Im nächsten Schritt dünnt die neue Alitalia auch internationalen Routen aus. Städte wie Kiew, St. Petersburg und Podgorica streicht sie ganz aus dem Flugplan. Überraschend ist, dass auch Bukarest wegfällt, obwohl rund 1,2 Millionen Rumänen in Italien leben.

Auf der Langstrecke werden Santiago de Chile und Seoul wegfallen. Die Flüge sollen gemäß Corriere mit rund 28 Millionen Euro Verlust zu Buche geschlagen haben. Die Strecken nach Mexiko City und Havanna werden ebenfalls eingestellt. Die in die USA und nach Japan dagegen haben gemäß dem Management Potenzial und bleiben ebenso wie die nach Argentinien und Brasilien im Flugplan.

Ausbau geplant

Auch wenn Alitalia plant, von den aktuell 89 Flugzeugen auf rund 46 zu schrumpfen – später soll es auch wieder aufwärts gehen. Bis zum Jahr 2025 möchte man wieder eine Flottenstärke von rund 100 Flugzeugen erreichen. Auch die Zahl der Ziele werde dann von 50 auf 90 ansteigen – sofern es gut läuft. Der Plan müsse flexibel bleiben, um auch auf Marktchancen reagieren zu können, heißt es bei der Airline.