Diese Erfolgsgeschichte beginnt nicht in einer Garage. Sondern in den Hörsälen, Laboratorien und wohl auch in der Mensa einer Hochschule in Thüringen. An der heutigen Friedrich-Schiller-Universität Jena treffen sich Ende der 1920er-Jahre die beiden Physikstudenten Lothar Rohde und Hermann Schwarz. Sie teilen ihre Faszination für die damals noch kaum bekannte Welt der Hochfrequenztechnik - also der Technik elektromagnetischer Wellen und deren Übertragung und Empfang.
Sie zeigen Erfindergeist. Im Auftrag eines Unternehmens entwickeln die beiden Kommilitonen einen Interferenzwellenmesser, der ein großer Erfolg wird. Das spornt sie an, sich selbstständig zu machen. Eine Wohnung an der Thierschstraße im Zentrum von München wird zum Firmensitz. Innovationen liefern sie weiterhin. 1938 bringen sie die erste tragbare Quarzuhr für Industrie und Wissenschaft auf den Markt. Zwei Jahre später folgt ein Allwellenfrequenzmesser. Das Unternehmen wächst und so müssen Rohde und Schwarz schon bald neue Fabrikationshallen bauen - in ganz Bayern.
Inzwischen ein global agierender Milliardenkonzern
Das Wachstum bricht nicht ab. Im Gegenteil, es beschleunigt sich. Heute beschäftigt der Elektronikkonzern Rohde & Schwarz – noch immer in Familienbesitz – in seinen 70 Niederlassungen und Fabrikationsstätten weltweit 14.400 Mitarbeitende. Etwa 9000 davon arbeiten noch immer in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete er einen Umsatz von 2,93 Milliarden Euro.
Seit zehn Jahren ist das Traditionsunternehmen mit Sitz im München auch in der Luftfahrt tätig. Es stellt Sicherheitsscanner her. Und hier schließt sich der Kreis zu den elektromagnetischen Wellen, welche die Firmengründer einst so faszinierten. Die Ganzkörperscanner nutzen Mikrowellen, um ein Bild des Passagiers zu erzeugen. Das ermögliche es, Schmuggelware oder bedrohliche Gegenstände zu entdecken, die am Körper mitgeführt würden, so Rohde & Schwarz.
Resultat «innerhalb weniger Sekunden»
Das Scannen dauere «wenige Millisekunden», das Resultat liege «innerhalb weniger Sekunden» vor, verspricht das Unternehmen. Dank hoher Genauigkeit sorgt das für weniger Nachkontrollen und so kürzere Wartezeiten. KI-basierte Algorithmen helfen, die verbotenen Gegenstände zuverlässig zu erkennen und Fehlalarme zu minimieren. Damit konnten die Bayern nun auch Fraport überzeugen.