UmfrageWas Passagiere wirklich wollen und was nicht
Was ist Passagieren im Flieger und am Flughafen wichtig? Was wünsche sie sich für die Zukunft? Und worauf können sie verzichten? Eine aktuelle Studie gibt Auskunft.
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Der Großteil der deutschen Fluggäste will nicht an Bord telefonieren. Aber warum nicht? Wie groß ist zudem der Wunsch der Passagiere nach Schlafkojen im Flugzeug, wie sie etwa Airbus künftig anbieten will? Und was ist Reisenden am Gate wichtig? All diese Fragen beantwortet eine aktuelle Studie von Turkish Airlines.
Die Fluglinie untersucht seit 2014 jährlich das Verhalten und die Wünsche von Fluggästen vor, während und nach der Reise. Für die aktuelle Untersuchung hat das Marktforschungsinstitut Nielsen im Auftrag von Turkish Airlines online 8150 Personen ab einem Alter von 18 Jahren befragt, die in den letzten zwei Jahren mit einer Airline geflogen sind.
Aus vielen Ländern
Die Befragten stammen aus China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Südafrika, Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien und den USA. Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie die Ergebnisse der Untersuchung.
Eine Befragung von Turkish Airlines und Nielsen zeigt: Eine Mehrheit der Deutschen wie auch der Briten, US-Amerikaner, Japaner, Franzosen und Schweden lehnt die Nutzung von Mobiltelefonen während des Fluges ab. In Deutschland ist die Ablehnung am höchsten. Nur 36% wünschen sich hierzulande, dass das Telefonieren an Bord erlaubt wird. Der Grund: 80 % der befragten Deutschen empfinden es als Belästigung oder Störung. 69% finden zudem, es sei nicht nötig, ständig erreichbar zu sein. In Indien liegt der Anteil der Telefon-Befürworter bei 73%, in China bei 70%.
Für die Zukunft des Luftverkehrs sind komfortableres Sitzen sowie freier und schneller Internetzugang die wichtigsten Erwartungen der deutschen Passagiere, wie die Umfrage zeigt. Beides ist im Vergleich zur Befragung im Vorjahr deutlich gestiegen. Schlafabteile stehen auf der Wunschliste an dritter Stelle.
Airbus
Viele Airlines, viel Auswahl: Die Umfrage zeigt, dass weltweit die eigenen Erfahrungen der Passagiere (70%) das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für eine Fluglinie sind. Es folgen Freunde und Bekannte (57%) und Reisevergleichsportale (40%) als zweit- und drittzuverlässigste Quelle.
Melbourne Airport
Online-Preisvergleichsportale haben in Deutschland einen besonders starken Einfluss: 81% aller Befragten hierzulande gaben an, diese vor Buchungen zu konsultieren. Im Durchschnitt aller befragten Länder waren es nur 67%.
Dieses Ergebnis dürfte Studien-Auftraggeber Turkish Airlines besonders im Auge haben: 34% der Passagiere in Deutschland bevorzugen bei Interkontinentalflügen ohne direkte Verbindung den Umstieg an einem weiter entfernten Drehkreuz. 42% reisen lieber innerdeutsch per Flugzeug, Zug, Bus oder Auto zu einem größeren Inlandsflughafen von dem aus Nonstop-Flüge möglich sind.
Dubai Airports
Gerne mit Aufgabegepäck, Essen und Co.: Weltweit bevorzugen 69% der Befragten einen Tarif, der mehr beinhaltet als der Basistarif mit lediglich einem Stück Handgepäck. In Deutschland (61 %) und den USA (60 %) liegen die Werte jedoch niedriger.
Beim Warten am Gate legen die Passagiere besonders Wert auf rechtzeitige Information über Verspätungen und deren Ursachen (95%), einen zusätzlichen Ansprechpartner bei Verspätungen (87%) und kostenlose Ladestationen für Geräte wie Laptops und Mobiltelefone (87% weltweit, 80% in Deutschland).
Während des Fluges ist die Sauberkeit der Kabine und der Toiletten (96%) das wichtigste Kriterium unter den weltweit Befragten. Freundliches, aufmerksames und zugängliches Personal (94%) und die Qualität der Speisen und Getränke (94%) folgen.
Was die Sicherheit an Bord angeht, gaben Passagiere die Zwei-Personen-Regel für Cockpit als wichtigste Maßnahme zur Steigerung des Sicherheitsempfindens an (63% in Deutschland, 55% weltweit). Damit liegt dies deutlich vor der hypothetischen Möglichkeit für Fluglotsen am Boden, in das Geschehen im Cockpit einzugreifen (27% in Deutschland, 43% weltweit) und vor Polizeikräften an Bord (31% in Deutschland, 49% weltweit).
Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH
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