Letzte Aktualisierung: um 11:15 Uhr

Jumbo-Jet

Von Lufthansa verschmähte 747 trägt jetzt Ägyptens Farben

Nach rund einem Monat in Irland ist die Boeing 747-8 mit dem Kennzeichen SU-EGY zurück in Hamburg. Statt Lufthansas Grundfarben trägt sie jetzt ägyptisches Design.

Der Irland-Aufenthalt dauerte knapp einen Monat. Am 26. August 2022 flog die Boeing 747-8 mit dem Kennzeichen SU-EGY von Hamburg nach Shannon. Dort erhielt der Jumbo-Jet eine neue Lackierung. Auf dem Hinweg hatte er noch weiß Rumpf und blaues Heck – die Grundfarben von Lufthansa, die das Flugzeug einst bestellt hatte, aber nicht übernahm.

Am 21. September flog das elf Jahre alte Flugzeug zurück nach Hamburg. Jetzt trägt es das Design der ägyptischen Regierungsflotte. Allerdings gibt es leichte Unterschiede zu den anderen Staatsfliegern. So ist die Flagge auf dem Heck nicht grade, sondern geschwungen. Das Staatswappen darin – der Adler Saladins – ist größer abgebildet als zuvor.

Ausstattung fällt wohl sparsamer aus

Das Flugzeug ist in Hamburg bei Lufthansa Technik zu Gast, auch wenn die Lufthansa-Tochter sich nicht zu einzelnen Kunden und deren Flugzeugen äußert. Vor der Lackierung wurde der Jumbo-Jet technisch auf Vordermann gebracht. Laut dem Hamburg Portal EDDH Airport wurden unter anderem die Triebwerke demontiert und komplett überholt.

Nun dürfte in den Hamburger Hallen die Innenausstattung abgeschlossen werden. Allerdings wird die Kabine weniger edel als ursprünglich geplant. Denn in Ägypten tobt eine Debatte über die Kosten für die Boeing 747, die einen alten Airbus A340-200 ersetzen soll.

Lufthansa wollte 20. Jet nicht mehr

Der Parlamentsabgeordnete Mustafa al-Bakri erklärte kürzlich, Ägyptens Präsident Abdel Fattah el-Sisi habe den Preis von 500 Millionen Dollar (umgerechnet rund 493 Millionen Euro) für das Flugzeug nicht akzeptiert und sich für eine einfache Ausstattung entschieden. Die Boeing 747-8 kostet daher lediglich 240 Millionen Dollar, hielt er Kritikern entgegen.

Die Maschine sollte einst die 20. Boeing 747-8 von Lufthansa werden und das Kennzeichen D-ABYE tragen. Doch die deutsche Fluglinie wollte den Flieger nicht mehr, den Boeing im Testflugprogramm ausgiebig genutzt hatte. Das Flugzeug blieb beim Hersteller und stand auf verschiedenen Wüstenparkplätzen, bis er 2021 mit dem Kennzeichen SU-EGY wieder bei Boeing in Everett auftauchte und anschließend nach Hamburg gebracht wurde.