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Niki Lauda ist tot

Vom Rennfahrer zum Serien-Airlinegründer

Niki Lauda lebt nicht mehr. Flugzeuge spielten im Leben des Sportlers und Unternehmers eine ebenso wichtige Rolle wie einst Boliden.

Drei Mal wurde er Weltmeister in der Formel 1. Doch damit wollte sich Niki Lauda nicht begnügen. 1979 trat der Österreicher überraschend aus dem Rennsport zurück. «Ich will nicht mehr im Kreis fahren», begründete er damals. Kurze Zeit danach gründete er eine Fluggesellschaft. Es sollte nicht die letzte bleiben.

Jetzt ist Lauda im Alter von 70 Jahren verstorben. «Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich. Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle», teilte seine Familie mit. Lauda sei am 20. Mai im Kreise der Familie friedlich entschlafen.

Tragödie in Thailand

Laudas Luftfahrtkarriere begann 1979 mit der Gründung von Lauda Air. Sie flog als Charteranbieter mit zwei Fokker 27. 1983 musste der Neo-Unternehmer das Handtuch werfen. Die Verluste waren zu hoch. Für vier Saisons kehrte Lauda in die Formel 1 zurück und wurde 1984 prompt noch einmal Weltmeister. Das gewonnene Geld steckte er in einen Neustart von Lauda Air.

Die jetzt als Linienanbieterin operierende Fluggesellschaft wuchs kräftig. Vor allem im Südostasien-Geschäft war Lauda Air stark. Im Herbst 1990 stieg Lufthansa über ihre damalige Tochter Condor als Aktionärin ein, später beteiligte sich auch Austrian Airlines. Doch es gab auch Rückschläge. 1991 stürzte eine Boeing 767 von Lauda Air in Thailand ab und alle 223 Menschen an Bord starben.

Rauswurf aus der Firma

Wirtschaftlich ging es zuerst trotzdem weiter aufwärts. Doch gegen Ende der Neunzigerjahre verschlechterten sich die Resultate zunehmend. 2001 übernahm Austrian Airlines die Kontrolle, ein Jahr später schied Lauda – im Streit – ganz aus dem Unternehmen aus.

Umgehend kaufte Lauda die Fluglinie Aero Lloyd Austria. Aus ihr wurde Fly Niki. Bis 2010 hatte er die Fluglinie stetig größer gemacht. Air Berlin stieg zuerst als Minderheitsaktionärin ein, übernahm 2011 dann aber gleich alle Anteile. Lauda war wieder draußen.

Verkauf an Ryanair

2016 kaufte Lauda dann die Businesscharterairline Amira Air und baute sie aus. Und als sich im Anfang 2018 die Chance bot, Niki aus der Insolvenz zu kaufen, schlug er erneut zu. Er bekam vom Gläubigerausschuss den Zuschlag. Bald schon beteiligte sich Ryanair daran, inzwischen gehört die österreichische Billigairline ganz den Iren. Trotzdem lebt Lauda in ihr weiter – denn sein Name prangt groß auf den Flugzeugen.