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China - Europa

Volga-Dnepr wird Airline von Onlineriese Alibaba

Alibaba arbeitet in Zukunft eng mit der russischen Frachtgesellschaft zusammen. Volga-Dnepr wird Vorzugstransporteur des chinesischen Handelsgiganten.

Für Volga-Dnepr sind es erfreuliche Nachrichten zum Ende eines turbulenten Jahres. Noch im Sommer musste sich die russische Frachtgesellschaft Plagiatsvorwürfe vom ehemaligen ukrainischen Partner Antonov gefallen lassen. Und der ungewisse Brexit sorgte dafür, dass der Frachtriese neben ihrem britischen Ableger auch eine deutsche Tochter in Leipzig auf die Beine stellen musste. Nun winkt eine lukrative Zusammenarbeit. Der chinesische Onlineriese Alibaba will mit Volga-Dnepr eng kooperieren.

Zusammen mit der chinesischen Logistikgruppe Cainiao Smart Logistics Network will die russische Frachtgruppe in Zukunft gemeinsame Sache machen, wenn es darum geht den rasant ansteigenden E-Commerce in China zu stemmen. In einer gemeinsamen Absichtserklärung verkündeten die beiden neuen Partner, dass Volga-Dnepr ab sofort ihre 41 Flugzeuge starke Flotte sowie ihr Logistiknetzwerk zur Verfügung stellt. Im Gegenzug wird Cainiao bevorzugt die russische Frachtgruppe wählen, um ihre Pakete zwischen ihren Verteilzentren auf dem Luftwege zu transportieren.

Ausbau auf der ganzen Welt

Hinter Cainiao steckt der chinesische Online-Handel-Riese Alibaba. Besonders mittelständische Firmen aus China nutzen das Portal, um ihre Waren über die Landesgrenzen hinweg in die ganze Welt zu verkaufen. Um der vom boomenden E-Commerce getriebenen Nachfrage nach chinesischen Produkten gerecht zu werden, baut Cainiao bereits ihr weltweites Paket-Netzwerk im großen Stil aus. Für 1,5 Milliarden Dollar lässt der Konzern zur Zeit ein großes Logistikzentrum am Flughafen in Hongkong fertigen. Weitere Verteilstandorte in Lüttich, Dubai, Kuala Lumpur und Moskau sollen bald folgen, berichtet das Nachrichtenportal The Loadstar.

Volga-Dnepr soll nun dabei helfen, insbesondere nach Europa und Russland eine schnelle Luftbrücke aufzubauen. Cainiao strebt eine Lieferzeit von drei Tagen für interkontinentale Sendungen an. Mit den Drehkreuzen in Moskau, Ulyanovsk oder Krasnoyarsk besitzt die russische Frachtgruppe hierfür geografisch günstig gelegene Standorte. Für weitere Verteilzentren könnte sich ebenso das europäische Netzwerk von Volga-Dnepr als nützlich zeigen.

Etablierte Lieferketten

Mit Ablegern in Irland, Großbritannien sowie bald auch in Deutschland besitzt die Tochter Air Bridge Cargo mehrere Standorte auf dem alten Kontinent. Sie kann da auf etablierte Lieferketten zurückgreifen.