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Manchester

Virgin Atlantic greift Thomas Cook an

Thomas Cook Airlines ist bei den Langstrecken Nummer eins in Manchester. Nun greift Virgin Atlantic diese Vormachtstellung an und baut das eigene Angebot in der britischen Stadt aus.

Manchester? Die meisten Bewohner Kontinentaleuropas denken bei dem Namen wohl an Fußball, an die Traditionsvereine United und City. Oder wenn sie eher politisch-historisch interessiert sind an den enthemmten Kapitalismus, den Manchester-Liberalismus. Einigen kommt vielleicht der Stoff in den Sinn, aus dem man früher Hosen für Schulkinder oder Sakkos für Geographielehrer nähte, den Manchester (auch Cord genannt). Den Flughafen aber, den nennt niemand.

Dabei gehört der Manchester Airport inzwischen zu den 20 größten Europas. Er liegt gleichauf mit Palma und ist größer als Brüssel, Düsseldorf,  London Stansted oder Wien. Kein Wunder, immerhin ist Manchester mit 2,6 Millionen Einwohnern der zweitgrößte Ballungsraum Großbritanniens. Das hat auch Thomas Cook Airlines erkannt. Als sich British Airways vor zehn Jahren entschied, sich voll auf London zu konzentrieren, baute der Ferienflieger sein Angebot im Nordwesten Englands aus.

Marktanteil von 37 Prozent

Inzwischen ist Thomas Cook im Langstreckengeschäft Nummer eins in Manchester. 14.800 Sitze bietet die Fluggesellschaft wöchentlich nach Nordamerika an. Sie bedient nicht nur klassische Urlaubsziele wie Bridgetown, Cayo Coco oder Varadero. Sie fliegt auch nach Boston, Los Angeles, New York oder San Francisco. Das entspricht einem Marktanteil von 37 Prozent.

Doch nun wird Thomas Cook von der Nummer zwei attackiert. Virgin Atlantic begnügt sich nicht mehr mit knapp 30 Prozent Marktanteil. Die Fluggesellschaft hat diese Woche angekündigt, in Manchester im Frühjahr 2019 kräftig auszubauen. So fliegt sie dann drei Mal wöchentlich nach Los Angeles. Die Frequenz nach Las Vegas verdoppelt Virgin von zwei auf vier Flüge, die nach Boston auf drei pro Woche. Und die Destinationen New York und Atlanta werden nun mit Boeing 747 angesteuert, bisher kommen auch Airbus A330 zum Einsatz.

Gleiche Strecken

Dadurch steigt die Konkurrenz in Manchester deutlich. Virgin baut auf Strecken aus, die auch von Thomas Cook bedient werden. Die Fluggesellschaft setzt dabei auch auf die Partnerschaft mit der Großaktionärin Delta, die es Passagieren ermöglicht, in den USA nahtlos umzusteigen. Die amerikanische Fluglinie besitzt 49 Prozent von Virgin Atlantic. Bei Thomas Cook gibt man sich dennoch gelassen. «Wir sind da sehr gut aufgestellt», so das Unternehmen.