Die Landung der Fokker 100 von Bek Air am 27. März 2016.

Jetblue und Bek AirWenn Flugzeuge ohne Bugfahrwerk landen

Gleich zwei Flugzeuge mussten in den letzten Tagen ohne Bugfahrwerk landen: Zuerst eines von Jetblue in Nassau und dann eines von Bek Air in Astana. Wie gefährlich ist das?

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Am Ostersonntag (27. März) passierte es in Astana. Eine Fokker 100 der kasachischen Bek Air war im Landeanflug auf den Flughafen der Landeshauptstadt, als die Piloten bemerkten, dass sich das vordere Fahrwerk nicht ausfahren ließ. Sie kreisten nochmals eine Runde und arbeiteten die Checkliste für solche Situationen ab. Aber das Problem bestand weiter. Die Cockpitcrew beschloss daher, ohne vorderes Rad zu landen. Niemand wurde beim Vorfall in Astana verletzt.

Ein sehr ähnlicher Zwischenfall in Nassau vom Karfreitag (25. März) ging genauso harmlos aus. Die Piloten einer Embraer E190 von Jetblue hatten vor der Landung am Flughafen der Bahamas die Warnung bekommen, dass das vordere Fahrwerk nicht ausgefahren sei. Auch hier ließ sich das Problem nicht im Flug beheben. Die Landung ohne Bugfahrwerk gelang der Cockpitcrew aber dann ebenfalls vorbildlich.

Tiefer Überflug des Flughafens

Auch wenn sie sich nun gerade häuften, sind solche Vorfälle selten. Denn Flugzeuge haben zwei Systeme, um das Fahrwerk auszufahren. Versagt das hydraulische Hauptsystem, kommt das Reservesystem zum Einsatz, das meist auf der Erdanziehungskraft beruht. Das Fahrwerk fällt dann also quasi einfach aus dem Schacht. Wenn auch das nichts bringt, müssen die Piloten eine Checkliste abarbeiten, mit der das Problem dann oftmals auch gelöst werden kann.

Dass es überhaupt ein Problem gibt, erfahren die Piloten über eine Warnanzeige im Cockpit. Das Fahrwerk können sie selbst ja nicht sehen. Ein Überflug des Flughafens gehört deshalb ebenfalls zum Routinevorgehen, um den Befund vom Kontrollturm bestätigen zu lassen. Die Warnung könnte schließlich auch ein Fehlalarm sein.

Kein Schaumteppich

Wenn die Piloten tatsächlich ohne Bugfahrwerk landen müssen, ist das keine Katastrophe. Eine solche Landung unterscheidet sich nicht groß von einer mit Fahrwerk. Die Parameter, die sie beachten müssen, sind dieselben. Das Cockpit hält dabei die Nase des Flugzeuges möglichst lange oben, bevor der Rumpf dann sanft nach vorne auf die Piste kippt. Auch eine Landung ganz ohne Fahrwerk, wie etwa bei einer Boeing 767 von Lot 2012 in Warschau, ist für erfahrene Piloten eine gut lösbare Aufgabe. Sicherlich bringt sie aber viel Zusatzstress mit sich, da sie viel Vorbereitung braucht.

Schaumteppiche werden heute in solchen Fällen nicht mehr gelegt. Man hat festgestellt, dass sie wie eine Rutschbahn wirken. Das hilft Rettungskräften nicht. Der ursprüngliche Zweck war, die Funkenbildung einzudämmen und so zu verhindern, dass sich Kerosin oder seine Dämpfe entzünden. Doch heute ist Kerosin nicht mehr ganz so leicht entzündlich. Zudem ist es durch die Bauweise der Flughäfen und Jets weniger wahrscheinlich, dass es durch Funkenflug eine Entzündung gibt. Nicht zuletzt wurde auch die Löscheffizienz der Flughafenfeuerwehr besser.

Sehen Sie in der oben stehenden Videogalerie die Aufnahmen der aktuellen Landungen von Jetblue und Bek Air sowie andere eindrückliche Landungen ohne Bugfahrwerk und die von Lot ganz ohne Fahrwerk.

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