Unglücksflug PC2193Was über das Pegasus-Unglück in Istanbul bekannt ist

Drei Menschen starben beim Landeunfall von Pegasus Airlines am Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen, 179 wurden verletzt. Die Fakten zu Unglücksflug PC2193.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

«Unser Schmerz ist groß». In einer Medienmitteilung bestätigte Pegasus Airlines in der Nacht auf Donnerstag, dass beim Unglück von Flug PC2193 am Mittwoch (5. Februar) drei Passagiere gestorben sind. Die Boeing 737 der türkischen Billigairline war am Vorabend am Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen über die Piste hinausgeschossen, einen Abhang hinuntergerutscht und in drei Teile zerbrochen. Was ist bisher über den Unfall bekannt?

Der Flugverlauf: Unglücksflug PC2193 startete mit 43 Minuten Verspätung in Izmir. Bei der Landung in Istanbul ging ein Gewitter über der Region nieder. Es fegten Winde aus Südwesten mit Geschwindigkeiten von 40 bis 65 Kilometern pro Stunde über den Flughafen.

Der Unfall: Bei der Landung auf Piste 06 am Flughafen Sabiha Gökçen um 18:19 Uhr Ortszeit hatte die Boeing 737 von Pegasus Airlines viel Rückenwind. Überlebende Passagiere berichten, dass die Maschine beim Anflug gewackelt habe, auch nach der Landung habe es weiter gewackelt. Gemäß dem auf Zwischenfälle spezialisierten Portal Aviation Herald setzte sie erst rund 1000 Meter vor dem Ende der Landebahn oder 1950 Meter nach der Landeschwelle auf. Sie überschoss die Piste und fiel danach eine Böschung hinunter. Ein Triebwerk fing dabei Feuer, der Rumpf zerbrach in drei Teile. Die Unfallstelle liegt rund 20 Meter unterhalb der Piste.

Der Flug: PC2193 wird von Pegasus täglich durchgeführt und führt vom Adnan Menderes Airport in Izmir zum Sabiha Gökçen Airport in Istanbul. Auf der Strecke sind Boeing 737, Airbus A320 Neo und manchmal auch A320 unterwegs. Die Reise dauert zwischen 45 und 50 Minuten.

Das Flugzeug: Die verunglückte Boeing 737-800 trug das Kennzeichen TC-IZK. Sie war elf Jahre alt und gehörte der irisch-japanischen Leasinggesellschaft SMBC Aviation Capital. Pegasus war die zweite Betreiberin des Jets. Von 2009 bis 2016 stand er bei Air Berlin im Einsatz.

Der Flughafen: Istanbul-Sabiha Gökçen liegt auf der asiatischen Seite von Istanbul. Der Flughafen ist das Drehkreuz von Pegasus Airlines. Er besitzt eine betonierte Start- und Landebahn 06/24 von 3000 Metern Länge und 45 Metern Breite. Am Ende von Piste 06 befindet sich eine 65 Meter lange Stoppfläche, dahinter stehen Antennen und eine Mauer, dann folgt ein Abhang.

Die Fluggesellschaft: Pegasus Airlines ist eine private türkische Billigfluglinie. Sie wurde 1991 ursprünglich mithilfe von Aer Lingus als Charterairline gegründet. Seit 2005 ist sie als Lowcost-Anbieterin unterwegs, inzwischen ist die Flotte 83 Flugzeuge stark, zu ihr zählen Boeing 737-800, Airbus A320, A320 Neo und A321 Neo. Pegasus gehört nach Passagierzahlen zu den zehn größten Fluggesellschaften in Europa.

Die Unfallstatistik: Einen ähnlichen Landeunfall verzeichnete die Fluggesellschaft 2018 in Trabzon. Damals schlitterte ebenfalls eine Boeing 737 von der Piste. Sie glitt danach einen Abhang hinab ins Meer. Beim Unglück wurde niemand verletzt. Offizielle Untersuchungsergebnisse liegen bis heute nicht vor. Ein Pilot sprach nach dem Unfall davon, dass ein Triebwerk plötzlich Schub entwickelt habe. Bis zum jetzigen Unglück gab es bei Zwischenfällen mit Fliegern von Pegasus Airlines keine Verletzten oder Toten.

Die Besatzung: An Bord der Boeing 737 befanden sich zwei Piloten und vier Flugbegleiter. Weitere Informationen sind bisher nicht bekannt.

Die Passagiere: Dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Während der türkische Gesundheitsminister von 171 Insassen sprach, nannte der Gouverneur von Istanbul eine Zahl von 177 Passagieren, 175 Erwachsene und zwei Babys.

Die Opfer: Auch hier gibt es bisher widersprüchliche Angaben. Gemäß dem türkischen Gesundheitsministerium wurden beim Unglück 179 Menschen verletzt. Es gab drei Todesopfer - alle waren sie Passagiere. Der Gouverneur von Istanbul schrieb am Donnerstagabend dann bei Twitter, insgesamt seien 180 Menschen verletzt in Krankenhäuser eingeliefert worden. Davon seien 92 mittlerweile wieder entlassen, 88 befänden sich derweil weiterhin im Krankenhaus, 14 auf Intensivstationen.

Die Ermittlungen: Laut türkischen Medien behandelt die Staatsanwaltschaft die beiden Piloten als Verdächtige und prüft, ob die Cockpitcrew fahrlässig den Tod und die Verletzungen von Passagieren verursacht habe. Mit Einwilligung eines Richter ließ die Staatsanwaltschaft demnach Blutproben der Piloten nehmen, um Tests auf Alkohol und Drogen durchführen zu lassen. Zudem wurden auch ihre Mobiltelefone beschlagnahmt. Weiterhin laufen übliche Flugunfalluntersuchungen. So wird etwa die Blackbox ausgewertet sowie die Bilder von Überwachungskameras des Flughafens Sabiha Gökçen.

Mehr zum Thema

Boeing 737 von Pegasus zerbricht nach Landung in Istanbul

Boeing 737 von Pegasus zerbricht nach Landung in Istanbul

Boeing 737 rutscht in Istanbul von der Landebahn

Boeing 737 rutscht in Istanbul von der Landebahn

Die Boeing 737 nach dem Unfall in der Nacht.

Boeing 737 von Pegasus stürzt Abhang hinab

ticker-turkish-airlines

In Istanbul sind jetzt drei voneinander unabhängige Pisten in Betrieb: Drei Flugzeuge von Turkish Airlines heben gleichzeitig ab

Video

hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies