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Streit über den Funk

New Yorker Lotse pöbelt Pilotin von Air France an

Nach der Landung in New York-JFK kam es zu einem Missverständnis zwischen der Pilotin des Airbus A350 von Air France und dem Lotsen. Der verhielt sich alles andere als professionell.

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Flug AF12 von Paris nach New York war am vergangenen Dienstag (27. August) schnell unterwegs. Nach rund sieben Stunden Flugzeit erreichte der Airbus A350 von Air France eine halbe Stunde vor der geplanten Zeit die Ostküsten-Metropole. Der Flug war ohne Zwischenfall verlaufen. Doch nach der Ankunft am Boden musste sich die Cockpitcrew mit einem unangenehmen zwischenmenschlichen Problem herumschlagen.

Begonnen hat alles mit einem Missverständnis. Die Pilotin am Funk sagt mit fragendem Ton: «AF 12, kreuzen?» - und lässt dabei einfach die Wörter «Bitte um Erlaubnis» weg. Da der Airbus A350 sich nicht bewegt und der Ton fragend ist, hätte man das Ganze auch als Frage sehen können. Doch der Lotse sieht das anders.

«Ooookay»

«Halten Sie an!», kann man ihn auf der Aufzeichnung des Funks sagen hören, was die Pilotin ihm auch bestätigt. «Das ist das Letzte, was Sie sagen sollten ... dieses Wort, wenn Sie kurz vor einer Landebahn stehen, auf der gleich jemand landet», blafft der Lotse die Pilotin an, die daraufhin mit einem lang gezogenen «ooookay» antwortet.

Danach läuft in der Kommunikation gar nichts mehr rund. Der Lotse besteht darauf, der Pilotin eine Nummer zu geben, auf der sie den Kontrollturm erreichen kann. Auf ihre Frage, was das Problem sei, kommt nur die Antwort «darüber sprechen wir, wenn Sie anrufen».

Weiterfahren? Stehenbleiben?

Als der Lotse dem Airbus A350 schließlich die Erlaubnis gibt, die Piste zu überqueren, sagt der Lotse, dass die Crew sich auf einer Telefonnummer melden soll, die er bald diktieren werde. Die Pilotin bestätigt das und erklärt, man werde das tun, wenn man alle Aufgaben am Boden erledigt habe.

Und dann kommt es zum nächsten Missverständnis. Der Lotse scheint davon auszugehen, dass der Air-France-Flieger auf der Piste stehen bleibt. Er wirft der Pilotin mehrfach vor, unerlaubt anzuhalten, was sie mehrfach verneint. «Air France 012, hinter Ihnen versuchen auch andere, die Startbahn zu queren. Sie sind nicht das einzige Flugzeug, das rollt. Fahren Sie bitte weiter», pöbelt er. «Aber genau das tun wir doch gerade! Wir haben nicht angehalten, Sir. Ich schwöre. Wir rollen mit zehn Knoten», so die Pilotin, die sich daraufhin noch einmal anhören muss, dass sie bitte anrufen soll.

Lots:innen unter Druck

Das ist ihm offenbar wichtig, denn während das Flugzeug weiterhin rollt, meldet sich der Lotse schon wieder: «Ich warte immer noch darauf, dass Sie den Tower anrufen», sagt er - um schließlich auch angefahren zu werden: «Sir, wir rollen gerade. Wir sind im Dienst in einem Flugzeug, also werde ich Sie während meines Dienstes nicht anrufen, okay?», so die jetzt auch ziemlich entnervte Antwort aus dem Cockpit. Danach ist das Gespräch zu Ende. Ob es schließlich wirklich zum Telefonat kommt, ist nicht bekannt.

Lotsinnen und Lotsen in den USA stehen aktuell oftmals unter Druck. Gerade auf stark frequentierten Flughäfen wie New York-JFK bringen lange Schichten und Personalmangel viele von ihnen ans Limit. Immer wieder kam es auch deshalb in den vergangenen Monaten und Jahren zu Zwischenfällen am Boden.

Piloten verhinderten Schlimmeres

Erst im April verhinderte die Crew eines Swiss-Flugzeuges einen Unfall. Obwohl ein Flug der Schweizer Lufthansa-Tochter die Starterlaubnis erhalten hatte, ließen Lotsen in New York vier weitere Flieger dieselbe Piste überqueren. Die Piloten brachen den Start ab und ernteten in der Folge viel Lob.

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