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Berechnungen der FAA

Ein Boeing-737-Max-Absturz alle drei Jahre

Nach dem Absturz der ersten Boeing 737 Max stellte die Luftfahrtbehörde der USA Berechnungen an. Sie erwartete alle drei Jahre einen Crash wegen der Flugsteuerungssoftware MCAS.

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Ist es der Ford-Pinto-Moment der Federal Aviation Administration? 1970 brachte der amerikanische Autobauer einen Mittelklassewagen auf den Markt, der eine Schwäche hatte. Sein Tank fing bei Auffahrunfällen schnell Feuer. Ford entschloss sich, den Mangel nicht zu beheben, da das teurer gewesen wäre, als die Entschädigungsforderungen von Verunfallten oder ihrer Hinterbliebenen zu bezahlen.

Die Experten der Luftfahrtbehörde der USA haben nach dem Absturz von Lion-Air-Flug JT610 eine Wahrscheinlichkeitsrechnung gemacht. Sie berechneten, wie wahrscheinlich ein neuer Unfall mit einer Boeing 737 Max ist. Und sie kamen auf die Zahl von 15,373 Abstürzen über die gesamte Lebensdauer des Flugzeugmodells von 45 Jahren, die durch den Mangel des sogenannten Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS ausgelöst würden.

Gegen Grounding entschieden

Die Berechnung habe die Federal Aviation Administration FAA kurz nach dem Crash der ersten Boeing 737 Max angestellt, erklärte Peter DeFazio, Vorsitzender des Verkehrskomitees des Repräsentantenhauses bei einer Anhörung am Mittwoch (12. Dezember). Die Experten glaubten also, es brauche kein unmittelbares Grounding, da ein Absturz wegen der Flugsteuerungssoftware theoretisch nur alle drei Jahre passieren sollte.

Sie täuschten sich bekanntlich. Nur fünf Monate später stürzte eine Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines ab. DeFazio kritisierte bei der Anhörung scharf: «Trotz eigener Berechnungen würfelte die FAA um die Sicherheit der Reisenden und ließ die 737 Max weiter fliegen, bis Boeing die MCAS-Software überarbeiten konnte», so der einflussreiche Politiker.

Boeing-Aussagen ohne Bedeutung

Bei ihren Berechnungen haben Experten der FAA gemäß DeFazio unterstellt, dass die Piloten in 99 von 100 Fällen mit den Schwierigkeiten umgehen können, die durch den Fehler des MCAS auftreten können. Simulatortests haben im Frühjahr ergeben, dass der Cockpitcrew nur 40 Sekunden blieb, um eine Katastrophe zu verhindern. Bei der Anhörung zögerte FAA-Chef Stephen Dickson denn auch keine Sekunde. Ja, es sei ein Fehler gewesen, die Boeing 737 Max weiter fliegen zu lassen.

Dickson ist erst seit im August im Amt. Er machte auch klar, dass die Aussagen von Boeing, man hoffe im Dezember wieder 737 Max ausliefern und im Januar wieder fliegen zu können, für seine Behörde keinerlei Bedeutung hätten. Man lasse das Modell erst wieder zu, wenn es absolut sicher sei.

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