Speziallabor im Bauch Lufthansas forschender Airbus A350 startet mit Verspätung

Die Airline baut zusammen mit einer deutschen Universität ein komplexes Klimaforschungslabor in einen Airbus A350. Erste Testflüge verliefen gut. Doch forschen kann Lufthansas umgebauter Jet erst später als geplant.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Ende 2021 sollte der Airbus A350 von Lufthansa eigentlich ab München zu Flügen im Dienste der Klimaforschung abheben - zuerst über Süddeutschland. Doch der Start der zum Forschungsflugzeug auserkorenen D-AIXJ (Taufname Erfurt) hat sich verzögert. Erst jetzt hat der Jet erste Testflüge absolviert.

Sie seien jedoch erfolgreich verlaufen, teilt Lufthansa mit. Das eigens für das Projekt entwickelte Messsondensystem sei am unteren Rumpf des Airbus A350 angebracht und über Bayern erfolgreich geprüft worden, so die Fluggesellschaft. Es verfügt über Sensoren zur hochfrequenten und -präzisen Messung von Druck und Temperatur. Zudem sammelt es weitere Daten.

Sonde am Rumpf, Labor im Bauch

Die Aufgabe des speziellen Airbus A350 von Lufthansa wird es künftig sein, in der Tropopausenregion (in neun bis 13 Kilometern Flughöhe) rund 100 verschiedene Spurengase, Aerosol- und Wolkenparameter zu messen. In den nächsten Monaten baut die Fluggesellschaft dafür zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT ein speziell entwickeltes, gut zwei Tonnen schweres Messlabor mit rund 20 Instrumenten. Es wird als Fracht-Container in den Frachtraum geladen und mit dem Messsystem am äußeren Rumpf des Flugzeugs verbunden. Caribic nennt es sich. Die Abkürzung steht für Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container.

Lufthansas Forschungs-A350 wird das nicht nur auf speziellen Missionen tun, sondern auf ganz normalen Langstreckenflügen. Der Messcontainer wird dabei allerdings nicht immer dabei sein, sondern für die Flüge an Bord gebracht, die für die Forschung besonders interessant sind. «Mit den hochgenauen Messungen vieler Parameter können wir verstehen, welche atmosphärischen Prozesse sich wie im Klimawandel ändern und zwar in einer Höhenregion in der der Großteil des Strahlungshaushalts der Atmosphäre, also des Treibhauseffekts generiert und verändert wird. Wir können damit prozessspezifische Fehler und deren Ursachen in Klimamodellen identifizieren und im Folgendem deren Prognosefähigkeit verbessern», kommentiert Studienleiter Andreas Zahn vom KIT.

Genauestes Messsystem der Welt

Kein anderes Beobachtungssystem weltweit, weder am Boden noch auf einem Satelliten, könne so hochauflösende Multiparameterdaten in der freien Atmosphäre liefern, wie die umgebaute D-AIXJ, so Zahn weiter. Zu ersten Messflügen soll er nach neuester Planung 2024. Für die Verzögerung sei auch die Pandemie verantwortlich, erklärt ein Sprecher von Lufthansa. «Zugleich ist die Umrüstung ein weltweit einmaliges und agiles Projekt. Nie zuvor wurde ein Airbus A350 entsprechend umgebaut. Es gibt daher keinen festgeschriebenen Masterplan.»

Mehr zum Thema

Lufthansa Airbus A350-900 mit dem Taufnamen Erfurt: Der Jet wird ...

Lufthansa baut Airbus A350 zum Forschungsflieger um

Ein Dreamliner von Lufthansa: Der Konzern hat ambitionierte Klima-Ziele.

Lufthansa, Swiss, Austrian und Co. führen Ökotarife ein

Flugzeug von Air China: Die Airline schneidet nicht gut ab.

Vielen Airlines fehlt ein Klima-Plan

ticker-lufthansa

Lufthansa droht mit Kürzung von 100 Inlandsflügen pro Woche

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies