Die nie fertig gebaute zweite Antonov An-225: Ein Bild aus Vorkriegszeiten.

RiesenfrachterAntonov hofft für neue An-225 auf Hilfe von Airbus und Boeing

Mit Teilen der zerstörten und Teilen der nie fertig gebauten Antonov An-225 soll ein neuer Flieger entstehen. Dafür hofft der ukrainische Flugzeugbauer auch auf Sponsoren aus Deutschland sowie von anderen Flugzeugbauern.

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Zuerst war von drei Milliarden Dollar die Rede, dann von einer Milliarde und schließlich von 800 Millionen. Doch unabhängig davon, wie hoch die Schätzung der Kosten ausfiel: Schon seit dem Frühjahr gibt es in der Ukraine Pläne für den Neuaufbau einer Antonov An-225.

Das größte Frachtflugzeug der Welt war zuvor bei russischen Angriffen auf Antonovs Werksflughafen Gostomel bei Kiew zerstört worden. Nicht im Krieg beschädigt wurde derweil die zweite, nie fertig gebaute An-225. So erklärte der Flugzeugbauer im April, man werde sowohl Teile der zerstörten Maschine verwenden, als auch Einheiten vom nicht vollendeten Exemplar, um wieder eine An-225 in die Luft zu bekommen.

Verwirrung um Stand des Projektes

Verwirrung gab es nun darum, wie weit das Projekt schon fortgeschritten ist. Laut der Zeitung Bild und einigen ukrainischen Medien sagte Ievgen Gavrylov, amtierender Generaldirektor von Antonov Airlines, im Rahmen der Eröffnung einer Antonov-Ausstellung am Flughafen Leipzig, die Arbeiten hätten bereits begonnen. «Die Arbeiten an der Maschine laufen an einem geheimen Ort», zitierte Bild Gavrylov. «Die nie fertig gestellte zweite An-225 wird um Teile der bombardierten Maschine und neue Teile ergänzt.»

Jetzt hat sich Antonov jedoch bei Twitter zu Wort gemeldet und erklärt, die Informationen seien so nicht korrekt. Man befinde sich noch in der Planungsphase. Lediglich Gavrylovs zitierte Kostenschätzung von 500 Millionen Dollar bestätigte der Konzern. Auch dazu erklärte er aber, dies sei ein Mindestbetrag, genauere Angaben seien noch nicht möglich.

Hoffen auf Hilfe aus Deutschland, von Airbus und Boeing

Dem Mitteldeutschen Rundfunk MDR sagte An-225-Chefpilot Dmytro Antonov: «Wir stellen im Moment noch den Kontakt zu Herstellern wie Boeing, Airbus oder Embraer her, um sie zu bitten, uns beim Wiederaufbau von Mryia zu helfen. Außerdem untersuchen wir noch das Wrack der zerstörten Maschine, um zu sehen, ob wir einige Bauteile wiederverwenden können. Wie teuer das Ganze wird, werden wir aber erst nach dem Krieg wissen.»

Die Ausstellung in Leipzig soll dem Projekt Aufmerksamkeit und bestenfalls auch finanzielle Unterstützung bringen. «Wir planen, am Flughafen Leipzig/Halle Merchandise wie Modelle der An-225 und Bilder zu verkaufen, um zusätzlich Geld einzuspielen und Sponsoren zu gewinnen», erklärte Gavrylov laut Bild - dem widersprach Antonov nicht.

Fortschrittliche Standards der Lufttüchtigkeit

Ein einfaches Projekt ist der Zusammenbau der Maschine nicht. Schon im April hatte Antonov erklärt, die neue An-225 müsse modern sein und fortschrittliche Standards der Lufttüchtigkeit erfüllen. Es brauche «eine große Menge an Design- und Konstruktionsarbeit, Auswahl und Kauf relevanter Komponenten, Testprogramme».

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