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Landung im Feindesgebiet Iran

Ein Flugzeug von Turkish Airlines musste wegen eines Notfalls im Iran landen. Heikel daran: An Bord befanden sich 20 Israelis. Und die gelten als Staatsfeinde.

Es war ein Schreckensmoment für die zwanzig israelischen Passagiere an Bord von Flug TK720 von letztem Montag (3. März), der sie von Istanbul nach Mumbai führen sollte. Etwa zwei Stunden vor dem Ziel brauchte einer der Mitreisenden in ihrem Flugzeug dringend ärztliche Behandlung. Weil das an Bord nicht möglich war, beschloss die Crew von Turkish Airlines schnell außerplanmäßig zu landen. Und da sich die Boeing 777-300 ER gerade über dem Iran befand, gingen sie in Teheran nieder.

Der Iran ist ein Ort, an dem Israelis seit der iranischen Revolution von 1979 gemeinhin als Feinde gelten. Flugzeuge mit Ausgangsort Israel fliegen aus diesem Grund nicht über den Iran. Viele israelische Reisende mit Ziel Asien entscheiden sich allerdings für Flüge mit Umsteigen. Diese gehen dann doch über den Iran. Meist sind die Reisen so weit kürzer. Außerdem ist der Iran per Gesetz verpflichtet, alle Israelis an Bord von Fliegern so zu behandeln als seien sie Bürger des Landes, in dem das Flugzeug startete.

Glimpflich ausgegangen

So geschah es denn auch mit den zwanzig Reisenden an Bord des Turkish-Airlines-Fluges. Einige seien schon nervös gewesen, berichten israelische Medien. «Doch sie wollten nicht einmal unsere Pässe sehen», so ein Passagier laut der Zeitung Times of Israel. «Draußen sah es ziemlich heruntergekommen aus, wie in den 60er-Jahren. Doch sonst war alles ganz normal. Die ganze Aufregung ist übertrieben.»