Designstudie TTBW im Windkanal: Mit neuen Flügel soll der von Boeing und der Nasa entwickelte Zukunftsflieger genauso schnell wie heutige Flugzeuge fliegen können.

Projekt TTBWBoeings Zukunftsflieger mit Super-Flügeln

Der Flugzeugbauer und die Nasa spendieren ihrem Konzeptflugzeug ein Update. Neue Flügel bringen ihn auf Augenhöhe mit heutigen Flugzeugen.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Seit mehr als zehn Jahren forscht Boeing zusammen mit der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa an einem speziellen Konzeptflieger. Er soll deutlich emissionsärmer als heutige Verkehrsflugzeuge fliegen. Heraus kam ein Schulterdecker mit sehr schmalen Flügeln und sogenannten T-Leitwerk.

Das Flugzeug hört auf den technokratischen Namen TTBW. Das steht für Transonic Truss-Braced Wing, frei übersetzt: Verstrebter Flügel für hohe Unterschall-Geschwindigkeit. Das für Verkehrsflieger ungewöhnliche Konzept verspricht Einsparungen von 70 Prozent bei Kerosinverbrauch und Lärmemissionen. Um das zu erreichen, musste der Schulterdecker aber erheblich langsamer reisen. Um diese Nachteile zu tilgen, hat Boeing das Konzept nachgebessert.

Knifflige Aerodynamik

Es klingt zuerst nach einer einfachen Maßnahme. Damit das TTBW schneller und höher fliegen kann, spendierten die Entwickler dem aufgefrischten Konzeptflieger neue Flügel, die stärker entgegen der Flugrichtung gepfeilt sind. Was für Ingenieure seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, um Flugzeuge und ihre Flügel optimal für die erdachte Reisegeschwindigkeit auszulegen, ist bei der Boeing-Studie jedoch problematisch. Denn ausgerechnet die lang gestreckten, aber schmalen Flügeln, die Boeings Zukunftsflugzeug widerstandsärmer durch die Luft gleiten lassen sollen, verkomplizieren die Aerodynamik, sobald es schneller werden soll.

Die hohe Flügelstreckung – wie Experten das Verhältnis zwischen der Spannweite und der Breite eines Flügels nennen - begrenzte die Reisegeschwindigkeit des TTBW bisher auf ungefähr 70 Prozent der Schallgeschwindigkeit. Im Gegensatz zu heutigen Verkehrsflugzeugen, welche mit 80 Prozent durch die Lüfte kreuzen, ist das deutlich langsamer. Zufrieden gaben sich die Entwickler bei Boeing und der Nasa damit nicht. Durch eine verbesserte Auslegung der großen Flügelstreben und intensiven Tests im Windkanal soll das TTBW trotz der komplizierten Strömungseigenschaften nun in puncto Geschwindigkeit und Flughöhe doch noch auf Augenhöhe kommen und auf gleiche Werte wie heutige Jets erreichen.

Platz zum Boden wird knapper

Auch die bei Verkehrsflugzeugen ungewöhnliche Auslegung als Schulterdecker birgt Einsparpotenzial. Je höher die Tragflächen am Rumpf angebracht werden, desto mehr Bodenfreiheit haben die Triebwerke. Und der wird immer knapper. Immer höhere Nebenstromverhältnisse senken den Kerosinverbrauch, lassen aber auch die Durchmesser der Triebwerke größer werden.

Laut Experten könnte das in Zukunft bei der Entwicklung der nächsten Airliner-Generationen problematisch werden. Bereits bei der Entwicklung der Boeing 737 Max mussten sich die Ingenieure mit einem verlängerten Fahrwerk behelfen, damit bei der neusten Generation des Zweistrahlers genug Raum zwischen Triebwerksgondel und Boden bleibt.

Mehr als nur Computergrafik?

Auch wenn die erdachte Spannweite von fast 52 Meters keine Rekorde setzt und von einigen heutigen Flugzeugen mühelos überboten wird, soll das TTBW in den Köpfen der Planern mit eingeklappbaren Flügel über die zukünftigen Vorfelder rollen. Auf kleinen Flugplätzen soll so mehr Platz zu Hindernissen bleiben. Zukunftsfern ist diese Technologie nicht. Bei der Boeing 777X, welche dieses Jahr zum Jungfernflug abheben soll, setzt der Hersteller bereits heute auf solche Klappflügel.

Bei durchaus wichtigen Kennzahlen wie Reichweite oder der Anzahl möglicher Passagiere hält sich der Hersteller bisher jedoch noch vollkommen bedeckt . Auch ist bisher unklar, ob das Flugzeug über die Projektphase hinaus weiterentwickelt werden soll. Laut den Entwicklern könnte das TTBW bereits schon ab 2030 realisierbar sein.

Mehr zum Thema

ticker-boeing-1

Boeing mit 57 Auslieferungen und 26 neuen Orders im August

Boeing 737 und 787 in Westjet-Livery: Die Airline hat einen Großauftrag bei Boeing platziert.

Westjet bestellt bis zu 91 Boeing 737 Max und 787

Boeing P8-A für die Bundeswehr: Das erste Flugzeug hat Anfang des Jahres die Lackierung erhalten.

Weitere Bilder der ersten Boeing P-8A Poseidon für die Bundeswehr aufgetaucht

ticker-boeing-1

Russland hofft auf Wiederbelebung des Titan-Joint-Ventures mit Boeing

Video

Bilder von Hop-A-Jet Flug 823 nach dem Absturz: Die Flugbegleiterin rettete mit ihrem Einsatz Leben.
Im Februar 2024 stürzte eine Bombardier Challenger 604 auf eine Autobahn in den USA. Zwei Personen starben. Durch das entschlossene Handeln und die gute Ausbildung einer Flugbegleiterin überlebten die anderen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Visualisierung des neuen Airports von Phnom Penh: Der Flughafen ist seit dem 9. September am Netz.
Nach dem Siem Reap–Angkor Airport wurde in Kambodscha jetzt auch der Techo International Airport in der Hauptstadt Phnom Penh eröffnet. Damit will die Regierung den Tourismus stärken.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
virgin australia embraer e190 e2 perth delivery
Ein Regionalflugzeug von Brasilien nach Australien zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. Das zeigt die Auslieferung der ersten Embraer E190-E2 an Virgin Australia. Das Flugzeug musste einen ziemlichen Umweg fliegen, um nach Perth zu gelangen.
Timo Nowack
Timo Nowack