Letzte Aktualisierung: um 10:23 Uhr

Einzelteile werden versteigert

Lufthansa muss für Berliner Boeing 707 zahlen

Bevor die Boeing 707 aus Tegel auf den Schrott wandert, gehen einige Teile ins Museum, andere werden versteigert. Die Kosten für die Verschrottung muss Lufthansa tragen.

Die historische Boeing 707 vom Flughafen Hamburg wandert auf den Schrott. Besonders interessante Teile aus dem ehemaligen Lufthansa-Flieger werden zuvor allerdings versteigert. Doch wie steht es um die andere Boeing 707, die an einem deutschen Flughafen vor einer unsicheren Zukunft steht?

Eine Sprecherin der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin erklärt, für den Flieger am mittlerweile geschlossenen Airport Berlin-Tegel gebe es keine Überlebenschance. «Die Boeing 707 im Außenbereich von Tegel wird im Laufe dieses Jahres zerlegt und verwertet», bestätigt sie gegenüber aeroTELEGRAPH den Plan, der im vergangenen Jahr bekannt wurde. Allerdings fügt sie nun hinzu: «Vorher werden jedoch noch museal wertvolle Teile durch das Museum gesichert.»

«Geschenk gegen ausdrücklichen Widerstand»

Die Kosten für einen möglichen Erhalt der Maschine sind allen Parteien zu hoch. Lufthansa hatte den Flieger in den 1980er-Jahren von Boeing zu einem Jubiläum geschenkt bekommen. Dafür wurde der Jet, der nie für Lufthansa geflogen war, extra in den Farben der deutschen Fluggesellschaft lackiert.

Lufthansa schenkte die Maschine weiter an die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, die damals noch Museum für Verkehr und Technik MVT hieß. Das Geschenk sei «gegen den ausdrücklichen Widerstand» des Museums erfolgt, betont die Stiftungssprecherin. Und sie deutet auf einen kleinen Zwist hin.

«Flugzeug wird an ein Auktionshaus gegeben»

«Es gibt es eine Vertragsklausel, die besagt, dass, wenn auf das Museum Kosten im Zusammenhang mit dem Flugzeug zukommen, diese von Lufthansa getragen werden.» Die Fluglinie trage also das Verschrottungsrisiko, so die Sprecherin des Deutsches Technikmuseums. Die Boeing 707 gehöre nicht mehr zum Sammlungsbestand.

Eine Sprecherin von Lufthansa äußert sich nicht direkt zur Kostenfrage. Sie erklärt aber: «Wir verbinden die Verschrottung mit einer Aktion für Liebhaber. Das Flugzeug wird an ein Auktionshaus gegeben, das die Einzelteile dann versteigert.»

Fast von Terroristen entführt

Lufthansa wird also wohl die Kosten für Transport und Verschrottung tragen müssen, dürfte aber zumindest gewisse Einnahmen erzielen. Die Auktion könnte für Aufsehen sorgen, auch weil das Flugzeug eine bewegte Geschichte hatte. Einst flog es für die israelische Fluggesellschaft El Al. Auf einer Reise von Amsterdam nach New York im September 1970 versuchten zwei Terroristen, es zu entführen, scheiterten aber mit ihrem Plan.