Die Boeing 707 des Flughafens Hamburg. Die D-ABOD flog 15 Jahre lang bei Lufthansa.

Folge der Corona-KriseFlughafen Hamburg verschrottet seine Boeing 707

Die Corona-Krise bringt nicht nur das Ende für Flugzeuge, die noch flogen. Sie kostet auch ein Museumsstück das Leben. Der Flughafen Hamburg lässt seine Boeing 707 verschrotten.

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Das Modell war kein finanzieller Erfolg. Es stand aber am Anfang des Aufstiegs von Boeing zum weltgrößten Hersteller von Passagierflugzeugen. In den Fünfzigerjahren waren Douglas und Lockheed noch deutlich größer. Das änderte sich mit der 707, deren Entwicklung von den Ingenieuren von Boeing damals in Angriff genommen wurde.

Nach anfänglichen Problemen und größeren Anpassungen setzte sich die Boeing 707 jedoch deutlich gegen die konkurrierende Douglas DC-8 durch. Sie machte Reisen in ferne Länder bequemer und deutlich schneller. Fluggesellschaften in der ganzen Welt bestellten sie. 865 Exemplare wurden gebaut.

1960 an Lufthansa ausgeliefert

Auch Lufthansa setzte auf die Boeing 707 und läutetet mit ihr das Jet-Zeitalter auch in Deutschland ein. Am 17. März 1960 startete die deutsche Airline den Linienbetrieb mit dem eleganten Vierstrahler. Die Reise war seither nicht nur deutlich schneller als mit den zuvor eingesetzten Lockheed L-1649A Starliner, es konnten mit 148 Passagieren auch deutlich mehr Passagiere befördert werden. Ein kommerzieller Vorteil.

Nur noch eine der 1984 definitiv ausgeflotteten Boeing 707 von Lufthansa ist erhalten geblieben. Die Maschine mit der Seriennummer MSN 17720 und dem Kennzeichen D-ABOD wurde am 24. April 1960 an die Kranich-Airline geliefert. Sie flog dort bis 1975. Dann wurde sie stillgelegt und zuerst zur Ausbildung genutzt.

Kein Geld mehr für Unterhalt

1999 verkaufte sie Lufthansa jedoch für einen Euro an den Flughafen Hamburg. Seither stand die Boeing 707 mit der falschen Registrierung D-AFHG am Airport der Hansestadt. Sie diente als Museumsstück, Objekt für Notfallübungen und Filmkulisse, etwa für die britische Produktion Bend It Like Beckham.

Doch nicht mehr lange. Der Flughafen Hamburg hat beschlossen, die historische Boeing 707 aufzugeben. Als Folge der Corona-Krise müsse man Kosten und Strukturen anpassen, erklärte er am Mittwoch (3. Februar) in einer Mitteilung. Den Aufwand für den Unterhalt des Langstreckenflugzeuges könne man nicht mehr tragen. Das Flugzeug wird deshalb verschrottet.

Teile werden versteigert

Mehrere Versuche, das historische Flugzeug zu übergeben und als Ausstellungsstück zu erhalten, seien «leider gescheitert», so der Flughafen Hamburg. Nun wird die Boeing 707 auseinandergebaut und besonders interessante Teile wie Elemente aus dem Cockpit, Beleuchtungselemente oder Klappen würden versteigert.

Ein ähnliches Schicksal droht auch der Boeing 707, die immer noch am Flughafen Tegel steht. Bisher zeigte sich niemand bereit, die Kosten für die Reparatur zu übernehmen und so könnten sie dieses Jahr verschrottet werden.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der Hamburger Boeing 707.

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