Letzte Aktualisierung: um 12:43 Uhr

Ashley Bryant und John Lane

Swiss liefert Ausrüstung von Spitzenathleten zu spät

Zwei britische Zehnkämpfer flogen mit der Schweizer Airline zu einem Wettkampf, bei dem sie sich für Olympia qualifizieren wollten. Doch die Ausrüstung reiste nicht auf dem Swiss-Flug mit.

Die Vorzeichen waren von Anfang an nicht ideal. Eigentlich hätte Ashley Bryant am vergangenen Donnerstag mit Easyjet zum Wettkampf im österreichischen Götzis fliegen sollen. Doch sein Flug wurde annulliert. Und so musste der britische Zehnkämpfer kurzfristig umbuchen. Er wählte einen Flug mit Swiss von Birmingham nach Zürich am selben Tag. Von dort reiste der 25-Jährige in die vorarlbergische Stadt weiter.

Die Fluggesellschaft habe ihm versichert, dass das Gepäck rechtzeitig am Wettkampfort ankommen werde, behauptet der Sportler. Doch als er in Götzis angekommen war, fehlte ein Teil der Ausrüstung. Die Stäbe für den Stabhochsprung waren nicht mitgereist. Bryant musste sich darum für das Turnier vom vergangenen Wochenende (28. und 29. Mai) einen Stab ausleihen. Da diese Sportgerätschaften unterschiedlich lang sind und sich unterschiedlich stark biegen lassen, sind sie in ihrer Handhabung auch unterschiedlich. Spitzenathleten setzen deshalb immer auf ihre eigenen Stäbe.

Olympia-Qualifikation nicht geschafft

Bryant ist sich denn auch sicher, dass das Fehlen seines Stabes entscheidend für seine Nichtqualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro war. Er holte in Götzis 8056 Punkte. 8100 wären nötig gewesen. Seine schlechteste Disziplin im Zehnkampf: Stabhochsprung. «Meine Stäbe nicht zu haben, schmerzte am Ende wirklich», so Bryant bei Twitter.

Lange Zeit hörte Bryant nach eigenen Angaben nichts von Swiss. Drei Tage lang habe er herumtelefoniert und nichts vernommen, beklagt er sich in der britischen Presse. Inzwischen wurden der Athlet und seine Stäbe aber wieder vereint. «Die Passagiere haben ihre Hochsprungstäbe wieder zurückerhalten», erklärt eine Sprecherin gegenüber aeroTELEGRAPH. Bryant ist dennoch weiter verstimmt. Er habe weder eine Entschuldigung noch eine Entschädigung von Swiss bekommen, schreibt er bei Twitter.

«Sorry-Tweet war das einzige»

Nicht nur Bryants Gepäck ging auf dem Flug verloren. Auch der britische Spitzenathlet John Lane beklagte sich bitter über den Verlust seiner Stäbe. Auch er fühlte sich ohne sie nicht wohl. Immerhin er hat etwas von Swiss gehört. «Ein Sorry-Tweet war das einzige, was ich bekam», so Lane bei Twitter.

Stabhochsprung-Stäbe sind offenbar allgemein eine heikle Fracht. Ihre Mitnahme auf Flügen sei oftmals ein Problem, gibt Bryants Trainer Toni Minichiello zu. «Gewisse Airlines akzeptieren sie, gewisse nicht», sagte er der Zeitung The Guardian. Der irische Zehnkämpfer Kevin Atkinson soll mal Stäbe aufgegeben haben, nur um sie am Ankunftsort wieder ausgehändigt bekommen zu haben – zersägt.