Nach Beschwerden

Swiss macht beim neuen Business-Service einen Rückzieher

Die Lufthansa-Tochter wollte das Servicekonzept für Gäste in der Business Class individueller gestalten. Dagegen rebellierte das Personal und wetterten Fluggäste. Nun macht sie einen Schritt zurück.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland

Das Timing war alles andere als ideal. Einerseits hatte Swiss die Anzahl der Mitarbeitenden an Bord  wegen der Sparmaßnahmen als Folge der Corona-Krise reduziert. Andererseits wollte sie den Service in der Business Class persönlicher und individueller gestalten. Sie wollte sich dabei an Fluggesellschaften aus Nahost und Asien orientieren, die in der Business Class kein Essen mehr zu festen Zeiten servieren, sondern auf Wunsch der Reisenden à la carte.

Doch was gut klingt, führte beim Personal zu Stress. Das neue Service-Konzept sei eine «Katastrophe», hieß es im Intranet von Swiss. «Grauenhaft», «nicht auszuhaltender Stress», «Tränen fließen in der Bordküche» sind weitere Reaktionen von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern. Auch Passagierinnen und Passagiere beschwerten sich, dass der Service alles andere als besser sei. Sie sprachen von sinkendem Engagement und unkontrolliertem Durcheinander.

Wieder Schritte zurück

Jetzt reagiert die Lufthansa-Tochter. Wie das die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichtet, macht sie beim neuen Service einen Rückzieher. In einem internen Schreiben heißt es vom Management, dass man erkannt habe, dass aus Gründen, für die die Crews nichts können, «viel zu viel nicht gelingt.» Auch die Freude am Arbeiten gehe offensichtlich bei vielen verloren. «Das kann und darf so nicht weitergehen», heißt es weiter.

Daher passe man gewisse Dinge erst einmal wieder an. Wie zuvor soll ein Flugbegleiter sich hauptsächlich um organisatorische Aufgaben in der Bordküche kümmern. Es sollen zudem weniger Umbauten mit den Trolleys erfolgen. Falls eine Crew sich mit dem neuen Service besser fühle, so Swiss ein dem Schreiben, dürfe sie aber natürlich auch diesen durchführen. Aktuell finden Testflüge mit dem erneut angepassten Konzept statt.

«Einzigartiger» Erfolg

Kapers erklärt gegenüber 20 Minuten, dass dieser Erfolg  der Angestellten «einzigartig» in der Geschichte von Swiss sei. «Die Crew hat es geschafft, sich zu wehren», so Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin der Kabinengewerkschaft. Swiss betont, man halte trotz allem daran fest, dass man den Service individueller gestalten wolle. Doch neue Prozesse bräuchten Zeit, bis sie sich optimieren lassen. Daher arbeite man intensiv daran, sie zu verbessern.

Mehr zum Thema

Service in der Business Class von Swiss: Geplant war besser, individueller und effizienter.

Crews über neues Servicekonzept von Swiss: «Grauenhaft»

Flugbegleiterin von Lufthansa: Der zweite Purser kann sich weiterhin auf Spezialaufgaben konzentrieren.

Lufthansa bürdet Pursern doch nicht mehr Arbeit auf

Neue Buchungsmaske von Swiss: Nicht alles funktioniert so wie es sollte.

Swiss-Kunden beklagen sich über neue Buchungsseite

Flugzeug von City Airlines: Noch gibt es keine Tarifverträge.

Chefs von Lufthansa City Airlines wehren sich gegen Lohndumping-Vorwürfe - und arbeiten an Rentabilität

Video

spirit airbus schaumbad detroit
Ein Blitzschlag hat am Flughafen Detroit versehentlich das Feuerlöschsystem eines Hangars ausgelöst. Drei Airbus A320 von von Spirit Airlines standen daraufhin bis zuden Triebwerken im Schaum. Das kann große Schäden verursachen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Menschen auf der Tragfläche: Sprung aus großer Höhe
Bei der Evakuierung einer Boeing 737 in Palma de Mallorca haben sich mindestens drei Passagiere Brüche zugezogen. Nun stellen sich Fragen zum Ablauf der Evakuierung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Ethan Guo im Cockpit: Seine Reise ist vorerst gestoppt.
Zwischen Tourismus, Territorialanspruch und Forschungsalltag führt das chilenische Dorf Villa Las Estrellas ein ruhiges Dasein in der Antarktis. Ein 19-jähriger Influencer und Privatpilot ist nun unangemeldet mit seiner Cessna 182 dort gelandet. Er wurde verhaftet.
Laura Frommberg
Laura Frommberg